„Der Grinch“ – Trickfilm mit Otto Waalkes als Griesgram

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Er ist grün, griesgrämig und ein leidenschaftlicher Weihnachtsmuffel: „Der Grinch“, den der US-Autor Dr. Seuss in seinem Kinderbuchklassiker berühmt machte, kehrt erneut auf die Leinwand zurück. Otto Waalkes gibt den Ton an.

Es ist nie zu früh, um aus Weihnachten Kapital zu schlagen – und wer könnte das besser als ein grüner, griesgrämiger Weihnachtsmuffel, der in den USA Kultstatus genießt? So setzen die Macher von „Der Grinch“ erneut auf den Kinderbuchklassiker „Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat“ von 1957, aus der Feder von Theodor Seuss Geisel (Dr. Seuss), Sohn deutschstämmiger Eltern, der mit seinen skurrilen, liebevollen Geschichten ganze Generationen begeisterte.

Die Erlebnisse des haarigen Miesepeters, der nichts so sehr verabscheut wie fröhliche Weihnachtsstimmung, machten schon 1966 als halbstündiger Zeichentrickfilm Furore. Mit Jim Carrey als „Der Grinch“ trug Hollywood-Regisseur Ron Howard im Jahr 2000 dick auf. Das schräge Live-Action-Spektakel um Carrey als penetranter Griesgram mit falschen Zähnen und dicker Gummi-Maske wurde von den Kritikern verrissen, von den Zuschauern aber geliebt. Die Weihnachtsfarce mit überzogenen Slapstick-Einlagen war weltweit einer riesiger Hit.
 
Jetzt geben die Macher der „Ich – Einfach unverbesserlich“-Reihe und Filmen wie den „Minions“, „Pets“ sowie „Sing“ aus dem Hause Illumination bei der „Grinch“-Neuadaption den Ton an. Glücklicherweise schlagen sie dabei nicht über die Stränge wie Carrey’s Grinch, doch natürlich bauschen die Regisseure Scott Mosier und Yarrow Cheney den rührenden Kurzfilm von 1966 kräftig auf. Mit poppiger Computertechnik und neuen Figuren ist er allerdings „nur“ auf eine Länge von 90 Minuten angewachsen.
 
An der Geschichte hat sich im Kern wenig geändert. Abseits des fröhlichen Bergdörfchens Whoville mit knallig-bunter Weihnachtsdekoration, lebt der grüne Griesgram mit seinem treuen Hund Max in einer Höhle. Vom Festtreiben der Dorfbewohner genervt, fasst der Grinch einen bösen Plan. Er will alle Geschenke klauen, um den Nachbarn den Weihnachtsspaß zu verderben. Dabei kommt ihm aber die kleine Cindy-Lou in die Quere – die Geschichte endet mit einem Grinch, dessen Herz „um drei Nummern“ größer wurde, so wie es schon Dr. Seuss in seinen wunderbaren Reimen formulierte.
 
„Der Grinch“ von 2018 wirkt längst nicht so fies wie seine Vorgänger. Sein flauschiger Pelz ist knallgrün, die Stirnrunzeln weicher, sein Hass auf die Whoville-Dörfler schmilzt schneller dahin. Man möchte den Griesgram sogar fast in den Arm nehmen, wenn er sich in Rückblenden als Waisenjunge an einsame Weihnachten ohne Geschenke und Süßes erinnert.
 
In dem Büchlein von Dr. Seuss gibt es solche Gefühlsduseleien nicht. Fans des zynischen Grinchs mögen der neuen Hollywood-Version weniger abgewinnen. Doch das kunterbunte Animationsabenteuer hat besonders für jüngere Zuschauer rührende und witzige Szenen. Etwa wenn der treue Hund Max den Kaffeedrink für sein Herrchen mit einem Schlechte-Laune-Emoji versieht. Oder wenn das dicke Rentier Fred sich zu dem hageren Grinch ins Bett legt.
 
 
Übrigens: In der englischen Originalfassung spricht der britische „Doctor Strange“-Darsteller Benedict Cumberbatch den Grinch. In der deutschen Version leiht dagegen der ostfriesische Comedy-Star Otto Waalkes dem Griesgram seine unverwechselbare Stimme.

[Barbara Munker]

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