Daniel Craig: „James Bond“ ist nicht genug

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Für die meisten Schauspieler wäre die Rolle des 007-Agenten „James Bond“ die Erfüllung aller Träume. Daniel Craig ist er wahr geworden, seit mittlerweile drei Filmen ist er der Agent mit der Lizenz zum Töten. Doch für den ehrgeizigen Briten ist das noch nicht genug. Er hat bereits das nächste Ziel vor Augen.

Entschlossener als er hat wohl nie ein Gentleman im Geheimdienst ihrer Majestät seine Waffe abgefeuert: Eiskalt und stets unter Strom wirkt der aktuelle Super-Spion wie der wütende Gegenentwurf zu seinen Vorgängern aus gutem Hause. Die vor den Dreharbeiten antrainierten Muskeln immer bis zum Zerreißen gespannt, den kalten Blick wie ein Raubtier auf seine Beute gerichtet. Kritiker preisen Daniel Craig als „ersten Bond aus der Arbeiterklasse“.
 
Vor seiner berühmten Rolle in Deutschland hauptsächlich bekannt durch die Liaison mit der Schauspielerin Heike Makatsch, rankten sich um den 44-Jährigen vor allem bunte Geschichtchen vom roten Teppich. Angelina Jolie etwa bezeichnete ihn nach ihrem gemeinsamen „Tomb Raider“-Film als besten Filmküsser, mit dem sie je gearbeitet habe.
 
Doch mit Glamour hat Craig nicht nur im Film weniger am Hut als seine Vorgänger. Von weiten Teilen des für die Schauspielerei typischen Rummels kapselt sich der in London lebende Brite strikt ab. Am liebsten mag er es gemütlich daheim, wie er vor kurzem sagte. Mit dem üblichen Branchenzirkus auf Twitter und Facebook will er ebenfalls nichts zu tun haben. Er hasst das Getratsche im Netz und die omnipräsenten Handy-Kameras. „Soziale Netzwerke? Ruft euch einfach an und geht im Pub einen trinken“, forderte er im Magazin „Seven“.

Akribisch plante Craig bereits vor der Zusage zur Agenten-Rolle das Danach. Er sprach mit zig Akteuren aus der Filmindustrie, weil er wissen wollte, ob sie ihn als Bond-Gesicht auch noch in anderen Rollen besetzen würden. Erst dann sagte er zu.
 
Craig erweiterte die Bandbreite des Agenten-Prototyps um bis dahin Unbekanntes: um Schwäche, Verzweiflung und Liebe. Dennoch musste er sich die Gunst des Publikums hart erkämpfen, manche legten ihm gar die für einen Bond-Darsteller mutmaßlich zu geringe Körpergröße von 178 Zentimetern zur Last. Viele unterschätzten den ersten blonden Bond, obwohl er in seiner Heimat schon länger als Alleskönner gilt.
 
Bereits früh investiert Craig viel. Mit sechs Jahren hat er angetrieben von der alleinerziehenden Mutter schon Bühnenerfahrung gesammelt. Im Alter von 16 schmeißt er dann die High School in West Kirby nahe Liverpool und spricht erfolgreich beim Ensemble des National Youth Theater vor. In London angekommen, muss er sich anfangs in Restaurantküchen und als Bedienung über Wasser halten.

Später macht er als einer der Besten den Abschluss an der renommierten Guildhall School of Music and Drama. Übers Theater und TV-Filme fasst er Fuß, Auszeichnungen wie die als bester britischer Schauspieler und die Goldene Kamera sind der Lohn.
 
Letztlich hat sich die Wende vom ironischen zum zynisch kalten Bond nicht nur für das zwischenzeitlich vom Aus bedrohte Filmstudio MGM gelohnt – Bond Nummer 21 und 22 spielten mit Craig zusammen knapp 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Craig selbst soll für den offiziell 23. Streifen „Skyfall“ nun rund 8 Millionen britische Pfund einstreichen.
 
Doch Craig reicht das nicht. Dem „Sunday Times Magazine“ verriet er schon vor seinem ersten Einsatz, dass er auch künstlerisch noch ehrgeizige Ziele hat. „Für einen Schauspieler mit Ambitionen muss es einfach irgendwann auch ein Oscar sein.“ Wie die goldene Statue aus der Nähe aussieht, kann er mittlerweile daheim bewundern: Seit 2011 ist er mit Oscar-Gewinnerin Rachel Weisz (42) verheiratet.Archiv
[Marco Engemann/fm]

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