Dan Aykroyd: Der „Blues Brother“ wird 60

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Mit „Blues Brothers“ erlangte er Weltruhm und Kultstatus. Später überzeugte Dan Aykroyd in „Ghostbusters“ neben Bill Murray und Sigourney Weaver und sogar eine Oscarnominierung gab es für den witzigen Kanadier aus Ottawa. Am 1. Juli wird Akroyd 60.

Es ist ruhig geworden um Dan Aykroyd. In den ganz großen Rollen der Hollywood-Produktionen ist der Kanadier kaum noch zu sehen. Untätig ist er jedoch nicht. Als Produzent und Nebendarsteller ist Aykroyd, der am Sonntag 60 wird, ständig aktiv.

Eigentlich kommt der Kanadier aus einem sehr ernsthaften Haushalt. Vater Samuel war Berater von Premierminister Pierre Trudeau. Dan ging in Ottawa auf katholische Schulen und wollte Priester werden, studierte dann aber Kriminologie und Soziologie – und brach ab. Denn die Liebe zum Blues hatte ihn die Kunstszene eintauchen lassen. Da fiel er allerdings nicht als Musiker, sondern als Komödiant auf.

Mit Erfolg. Es sprach sich herum, dass da ein witziger Kanadier in der netten, aber nicht gerade großartigen Hauptstadt Ottawa ist. Mit 23 wurde er mit einer Show mit drei Buchstaben berühmt, die seit 40 Jahren die Krone für junge Komödianten sind: „SNL – Saturday Night Live“, die legendäre NBC-Comedyshow aus New York.
 
Seit 1975 läuft sie, fast jeden Samstag, immer 90 Minuten. John und James Belushi, Bill Murray, Eddie Murphy, Robert Downey Jr. und Dutzende andere wurden mit der Show berühmt. Dan Aykroyd war von Anfang an mit dabei und blieb für einige Jahre. Seine Auftritte mit den „Festrunk Brothers“ wurden legendär: Die zwei tschechischen Möchtegernplayboys sind noch heute allgemeines Kulturgut in den USA und haben das Bild des kleinen Landes vermutlich mehr geprägt, als den Tschechen lieb sein kann. Sein Partner in dem Sketch war ein junger Texaner namens Steve Martin.

In der Zeit lernte Aykroyd auch John Belushi kennen. Beide verstandensich sofort und wurden beste Freunde. „Er war wie mein Bruder“, sagteAykroyd später über den drei Jahre älteren Chicagoer. Als er ihn mit ineine seiner Bluesbars schleppte, dachten sich beide zwei Figuren aus,nur für ein paar Sketche. Daraus wurde dann ein Film. Nein, eineLegende. Die „Blues Brothers“ gelten auch nach mehr als 30 Jahren nochals Symbol für unsagbar coole Typen. Schwarze Anzüge, schwarzeKrawatten, schwarze Hüte und selbst in dunklen Bars noch dunkleSonnenbrillen – it’s never too dark to be cool.

Es wurde Aykroydsgrößter Erfolg. Eine der schmerzhaftesten Erfahrungen kam zwei Jahrespäter: Belushi wurde in einem Hotelzimmer gefunden. Tot. Drogen. Mitgerade 33. Er habe den Tod seines besten Freundes erst bei dessenBeerdigung begriffen, sagte Aykroyd. „Es fing an zu schneien – und dieIronie des ganzen – schließlich ist er an Schnee gestorben… da sindmir die Knie eingeknickt.“

Aykroyd machte weiter, schließlich ist er ein Arbeiter in Sachen Comedy. Als Kind war er von seinem Großvater und dessen Glauben an den Spiritismus fasziniert, als Erwachsener wurde er Geisterjäger. „Ghostbusters“ wurde ein weiterer Kultfilm. Fünf Jahre später, 1989, folgte „Ghostbusters II“ – von der Kritik geschmäht, vom Kinopublikum gemocht. Übrigens: Aykroyd glaubt wirklich an Geister.

Danach wurde Aykroyd ein Mann für Nebenrollen. Als gestresster Sohn bekam er für „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ eine Oscarnominierung. Fast immer ist er irgendwo zu sehen, und sei es als Produzent im Abspann, doch die Zeit im Rampenlicht ist vorbei. Dafür besitzt er jetzt Weingüter und hat sogar einen Wodka mitkreiert.

Aykroyd ist längst US-Amerikaner, doch auf seine Heimat lässt er nichts kommen. Mit seiner Frau Donna Dixon, mit der er in „Spione wie wir“ spielte, und seinen drei Töchtern ist er regelmäßig in Kanada. Und er fährt am liebsten Zug. „Ich fahre quasi durch die Hinterhöfe der Leute und sehe, wie ihr Alltag aussieht“, sagte er dem „Focus“. Auch in Deutschland. „Ich liebe es: In den Zug steigen, losfahren und so lange wie möglich sitzen bleiben. Es könnte tagelang so gehen.“Archiv
[Chris Melzer/ps]

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