Eigentlich hatte „Django Unchained“ die strenge chinesische Zensur bereits überstanden. Nach mehreren Eingriffen hatten die Behörden den Sklaven-Western als ersten Tarantino-Film in China freigegeben, doch nun wurde der Streifen kurzfristig gestoppt.
Die chinesische Zensurbehörde hat Aufführungen des Tarantino-Films „Django Unchained“ Medienberichten zufolge kurzfristig untersagt. Kinos in Peking und anderen Städten hätten den Oscar-prämierten Film zum China-Debüt am Donnerstagmorgen zunächst gezeigt, hieß es in Online-Medienberichten. Später seien die Aufführungen dann unter Hinweis auf „technische Probleme“ abgesetzt worden. Internet-Kommentatoren vermuteten, die Zensoren hätten es versäumt, die Darstellung nackter Männerkörper aus dem Film des US-Regisseurs Quentin Tarantino herauszuschneiden.
Ein chinesischer Blogger berichtete, er sei in einer frühen Vorführung von „Django Unchained“ gewesen und der Film sei bereits nach einer Minute abgebrochen worden. Vor dem Debüt hatte es in Berichten noch geheißen, der brutale Sklavenwestern sei nach mehreren Eingriffen der staatlichen Zensoren als erster Tarantino-Film für China freigegeben worden.
„Django Unchained“ ist keineswegs der einzige Film, der der Schere der chinesischen Zensur zum Opfer fällt. Erst im Januar wurde Tom Tykwers monumentales Epos „Cloud Atlas“ um fast 25 Prozent des Filmmaterials gekürzt. Zuvor nahmen sich die Behörden dem neuen James Bond an. [dpa/fm]
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