In Steven Soderberghs neuester Komödie „Magic Mike“ unterstreicht der amerikanische Hauptdarsteller Channing Tatum, dass er weit mehr kann als nur seinen Körper zu zeigen. Was viele nicht wissen: Tatum hat früher als Model und als Stripper gearbeitet.
Egal, wie entspannt er einem beim Interview gegenübersitzt: Man sieht, dass sich Channing Tatum (32) gern bewegt. Muskulöse Arme, die sich auch unter dem langärmeligen Hemd abzeichnen. Kräftige Oberschenkel. Schon mit neun hat er Kung-Fu gemacht. In „Magic Mike“, der diesen Donnerstag in die Kinos kommt, zeigt Tatum, wie wohlgeformt sein gesamter Körper ist. In Regisseur Steven Soderberghs Film gibt Tatum einen Stripper. Der ordentlich Cash macht jeden Abend, wenn ihm kreischende, beschwipste Ladies in Florida Dollarnoten zustecken.
Reale Erlebnisse Tatums, der aus Alabama stammt, haben das Stripper-Drama inspiriert. „Ich war 18, hatte schon zwei Jobs, schlief bei meiner Schwester auf der Couch“. Vom Striptease hörte er im Radio: „Da dachte ich, ich kann doch tanzen. Vielleicht probier‘ ich’s mal…“. In Soderberghs Film wird viel gefeiert. Das sei damals tatsächlich so gewesen: „Die Party hört nie auf“. Das Leben als Stripper sei „sehr verführerisch, weswegen sich auch einige in dieser Welt verlieren“. So wie der junge Adam im Film, den der von Tatum verkörperte „Magic Mike“ unter seine Fittiche nimmt.
Tatum hält es nicht lange im Stripper-Business. Stattdessen jobbt er als Model, etwa für Pepsi. Seinen ersten Auftritt als Schauspieler hat Tatum 2004 in der US-Serie „CSI: Miami“. Da er aus keiner Schauspieler-Familie komme und auch an der Schule nie gespielt habe, habe er alles „on the job“ lernen müssen. In Streifen also wie „Step Up“ – mit Filmpartnerin Jenna Dewan ist Tatum seit 2009 verheiratet – in Lasse Hallströms „Das Leuchten der Stille“, in Michael Manns „Public Enemies“.
Dass Tatum einiges „on the job“ gelernt hat, sieht man in „Magic Mike“, wo er nicht nur mit körperlicher Präsenz, sondern auch mit eindringlichem Schauspiel punktet. Mittlerweile liebe er „jeden Aspekt“ der Filmerei, „von der Idee bis zur Werbung“. Reid Carolin, der zu „Magic Mike“ das Drehbuch verfasst hat, nennt er seinen „Business Partner“. Zusammen haben sie den Film auch produziert.
Nach Filmen wie „Haywire“, ebenfalls mit Soderbergh, und „21 Jump Street“ ist Tatum gut im Geschäft, sichtlich auch stolz über den Erfolg von „Magic Mike“ in den USA. Und gibt sich doch bescheiden, erklärt, erst jetzt das Handwerk des Schauspielens zu begreifen. Erwähnt die „guten Gene“ seiner „wunderbaren Eltern“. Tatum weiß von irischen und indianischen Vorfahren – „Ein echt seltsamer Cocktail“.Archiv
[Matthias von Viereck/lf]
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