Gut zehn Jahre lang hat Bernd Stromberg seine Mitarbeiter im TV nun schon an den Rand des Wahnsinns getrieben, da setzt er zum Abschluss noch einen turbulenten Kinofilm oben drauf. Dabei dürfen sich Fans der Serie auf zahlreiche Witze in Stromberg-Manier und Anspielungen freuen.
Nun ist es also vorbei. Rund zehn Jahre nach dem Start seiner TV-Serie verabschiedet sich Bernd Stromberg mit einem Kinofilm von seinen Fans. In „Stromberg – Der Film“ bleibt sich die Crew mit ihrem Dokumentationsstil über den ganz normalen Wahnsinn im Büro einer Versicherung und in seiner Witzdichte treu. Auch im Abschlusswerk gilt das, was Stromberg zu Beginn der allerersten Folge sagte: „Büro ist wie Achterbahnfahren – ein ständiges Auf und Ab.“ Diese Fahrt endet nun mit einem Fest ohne Hemmungen, einer ganzen Portion Drama für eine Komödie, die bewährte Fremdscham – und einem legendären Abschluss.
Bis dahin ist es allerdings ein langer Weg. Der führt die Belegschaft der Schadensregulierung zunächst in die deutsche Provinz. In Klassenfahrtsmanier bricht Strombergs Abteilung zur Firmenfeier der Versicherung nach Botzenburg auf. Der erste Alkohol fließt. Nach Feierstimmung ist Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) anfangs aber gar nicht zumute. Die Konzernführung, erfährt Stromberg zufällig vom Hausmeister, will die Schadensregulierung dicht machen.
Dem Papa droht, auf der Straße zu landen. Ihm bleibt nur eines: der Sprung in die Zentrale. In der kennt ihn aber trotz treuer 25 Jahre in der Versicherung so gut wie keiner. Und wer ihn kennt, der meidet jeglichen Kontakt mit ihm. Am wenigsten Interesse zeigt ausgerechnet Personalchef Klinkhammer (Michael Wittenborn). Was also tun?
Stromberg wählt den Weg, der ihm am besten liegt: den der falschen Versprechungen und alkoholgetränkten Überredungskünste. Er setzt alles daran, die Führungsriege von seinen Qualitäten zu überzeugen. „Probleme sind wie Brüste“, weiß Stromberg. „Wenn man die anfasst, macht’s doch erst am meisten Spaß.“ Mit einem hat er aber nicht gerechnet: Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel) hat sich durch Karriere-Coaching vom „Akten-Mongo“ zum Bürostreber entwickelt – und macht Stromberg den Weg in die obere Chefetage streitig.
Stromberg muss sich entscheiden: Will er den Sensenmann spielen, der gut gelaunt seinen Leuten die Kündigung beibringt – oder will er selbst das Büro räumen? Seinen eigenen Hintern zu retten, indem er andere in die Pfanne haut, ist gewöhnlich ein typisch strombergesker Plan. Nur: Will er das noch wirklich.
Drehbuch-Autor und Produzent Ralf Husmann hat den Plot so ausgelegt, dass auch Stromberg-Anfänger die Charaktere kennen- und verstehen lernen. Allerdings entfalten die Witze nur ihre volle Lachkraft für diejenigen, die die Vorgeschichte aus der Serie kennen. Für Serienkundige haben Husmann und Regisseur Arne Feldhusen etliche Insidergags hineingepackt, angefangen beim Reisebus aus Finsdorf bis hin zu den Comebacks altbewährter Stromberg-Antipoden wie Berkel oder Turçulu. Zum Schluss kommt alles zusammen: Frauen, Liebe, Drama und Komödie – und Frank-Walter Steinmeier.Kinokritiken im Überblick
[Steffen Trumpf/fm]
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