Seine ersten zwei Lebensjahre hat der Hollywood-Star Bruce Willis in Deutschland verbracht, bevor der gebürtige Hesse mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten übersiedelte. Nach wie vor hat der Schauspieler enge Kontakte nach Deutschland, darunter einen Verwandten, den niemand mit Willis in Verbindung bringen würde.
Idar-Oberstein kennt nicht jeder Deutsche. Kaufungen schon gar nicht. Aber in Hollywood gibt es einen Star, der mit diesen deutschen Provinzorten vertraut ist. Bruce Willis ist nicht etwa in New York, Texas oder Kalifornien geboren, sondern in einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz. Und auch ansonsten ist bei dem „Stirb langsam“-Star vieles anders, als man denkt.
Denn ein Haudrauf ist der 57-Jährige keineswegs. In Gesprächen ist er eher still und wenn die Rede auf Deutschland kommt, wird er fast melancholisch. „Meine Mutter ist aus Kaufungen“, sagt er dann leise über die Kleinstadt in Nordhessen. Mutter Marlene hatte ein paar Jahre nach dem Krieg einen US-Soldaten kennengelernt und 1955 wurde als erstes Kind der kleine Walter Bruce geboren. Die ersten zwei Jahre verbrachte der Junge in Deutschland, dann ging es nach Amerika.
Manche Stars waren schon in der Schule die großen Blender, der schüchterne Bruce hingegen stotterte. Das Theaterspiel war Therapie, nicht Leidenschaft. Aus der Behandlung wurde eine Weltkarriere, etwa drei Milliarden Dollar sollen die Willis-Filme zusammen eingespielt haben. Kein Wunder, sind doch Klassiker wie „12 Monkeys“, „Das fünfte Element“, „Armageddon“, „The Sixth Sense“ und natürlich die vier „Stirb langsam“-Filme dabei.
Jetzt kommt Willis mit „Lady Vegas“ in die Kinos, doch da explodiert nichts und Willis rennt auch nicht den ganzen Film im durchlöcherten Unterhemd rum. Im Gegenteil, als Sportwetten-König Dink Heimowitz, im Herzen ein Kleinbürger, kann Willis seine ganze Kunst entfalten. Das ist ja nicht das erste Mal, Willis hat ja schon oft komische und gefühlvolle Rollen gespielt. Aber was hängenbleibt, ist immer der John McClane, der New Yorker Polizist aus „Die Hard“.
Dabei ist Bruce Willis zuerst ein Familienmensch. Selten sah man ihn so glücklich wie im April, als seine jüngste Tochter geboren wurde. Mabel Ray wog immerhin stolze 4100 Gramm. Er hatte schon drei Töchter, aus der ersten Ehe mit Demi Moore. Eine von ihnen, Rumer, ist selbst Schauspielerin, schon seit 1995 – da war sie gerade sieben. Wenn Willis darüber spricht, ist er ganz gerührt. Der Mann ist stolz auf seine vier Töchter. „Ich würde alles für sie tun“, sagt er.
Dabei hat ihm Scout gerade Ärger gemacht. Die mittlere der drei Töchter aus der Moore-Ehe wurde Anfang Juni in New York mit einer Bierdose erwischt. Das ist in der Öffentlichkeit verboten, erst recht, wenn man erst 20 und damit noch nicht volljährig ist. Manchmal hat man es nicht leicht mit der Verwandschaft. Auch Bruces deutsche Verwandtschaft ist nicht leicht, wirklich nicht: Der Star ist mit Wilfried Gliem verwandt. Kennt man nicht? Kennt man doch! Das ist der bärtige Dicke der beiden „Wildecker Herzbuben“.Archiv
[Chris Melzer/lf]
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