Geballte Starpower in einem visuell ambitionierten Großstadt-Thriller: Mark Wahlberg, Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones kämpfen sich durch „Broken City“.
Der Ex-Cop Billy Taggart (Mark Wahlberg) schlägt sich als Privatdetektiv durch, seinen Job bei der Polizei hat er verloren, als er bei einer Schusswechsel die Nerven verlor und einen Gangster erschoss. Dies ist sieben Jahre her, aber der skrupellose Bürgermeister Nicholas Hostetler (Russell Crowe) hat nichts vergessen und benutzt den degradierten Bullen, um seine Ehefrau Cathleen (Catherine Zeta-Jones) auszuspionieren.
Der Bürgermeister verdächtigt sie, eine Affäre mit dem Wahlkampfmanager seines politischen Kontrahenten Jack Vaillant zu haben. Taggart schnüffelt ein wenig herum, findet Beweise für die Seitensprünge, aber dann wird der Lover der glamourösen Cathleen ermordet, und der Privatdetektiv entdeckt einen Sumpf von Korruption und kriminellen Machenschaften.
Regisseur Allen Hughes („The Book of Eli„) hat eine hochkarätige Riege von Darstellern um sich versammelt, aber dennoch kommt sein Großstadt-Thriller nicht über eine Variation hinlänglich bekannter Genremotive hinaus. Die Rollen in diesem schmutzigen Spiel sind von Anfang an festgelegt, Ambivalenzen bleiben ausgeblendet.
Mark Wahlberg verkörpert, wie so oft, den herzensguten, eine Spur zu naiven Good Guy. Er hängt an den Strippen des korrupten Bürgermeisters, verteidigt aber seine Integrität mit aller Macht. Wenn er die Eltern seiner Freundin in einem von der Geldgier der Stadtoberen bedrohten Viertel besucht, wirkt er wie ein guter Samariter auf seinem Feldzug gegen die allgegenwärtige Verkommenheit. Die wird überzeugend verkörpert von Russell Crowe als aalglattem, eindimensionalen Machtmenschen, der für seine Ziele auch über Leichen geht.
Dazwischen oszilliert Catherine Zeta-Jones als undurchsichtige Glamour-Lady, die ihre eigenen Spielregeln aufstellt. Das Problem ist nur, dass diese Charaktere von Anfang an festliegen – dabei ist die Grenze zwischen Gut und Böse doch selten so eindeutig zu ziehen.
Visuell dagegen hat „Broken City“ einiges zu bieten. Die Kamera umschwebt elegant die sich belauernden Protagonisten, findet sie in düsteren Amtsräumen oder auf dezent illuminierten Dachterrassen von Luxushotels – den Stil von Allen Hughes‘ Film könnte man als „New York Noir“ bezeichnen. Aber gegen ein Drehbuch, dass fast nur Stereotypen aufzubieten hat, kommt leider auch die beste Kameraführung auf Dauer nicht an.Kinokritiken im Überblick
[Johannes von der Gathen, dpa]
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