Nach der Verurteilung von Ex-Schauspieler und -Comedian Bill Cosby (81) wegen sexueller Nötigung in drei Fällen haben seine Anwälte das geplante Berufungsverfahren begonnen.
In einem acht Seiten langen Schreiben an das Gericht im US-Staat Pennsylvania führen sie fast ein Dutzend Gründe an, warum der Prozess vom September ihrer Ansicht nach fehlerhaft war. Unter anderem sei Richter Steven O’Neill in dem Verfahren befangen gewesen.
Der 81 Jahre alte Cosby sitzt seit seiner Verurteilung im Gefängnis. Er muss eine Strafe von mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft absitzen. Seine Anwälte hatten vergangene Woche parallel beantragt, dass Cosby das Gefängnis gegen Kaution verlassen darf, während das Berufungsverfahren geprüft wird.
Ob die Anwälte des ehemaligen Entertainers Erfolg haben, ist noch offen. Einige ihrer juristischen Argumente waren schon vor oder während des Strafprozesses diskutiert und abgehakt worden. Richter O’Neill muss nun antworten, ehe der höhere Superior Court in Pennsylvania entscheidet, ob das Berufungsverfahren zugelassen wird.
Cosby hat inzwischen fast ein Dutzend Anwälte auf den Fall angesetzt und sich dann wieder von ihnen getrennt. Einen Monat nach seiner Verurteilung hatte er Brian Perry und Kristen Welsenberger aus Harrisburg angeheuert, von denen er derzeit vertreten wird.
Mehr als 60 Frauen hatten Cosby sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Im Prozess ging es um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Cosby die aus Kanada stammende Universitätsangestellte Andrea Constand mit Tabletten hilflos gemacht und dann sexuell genötigt hatte. [dpa]
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