Unserer aller Lieblings-Gallier sind zurück – und diesmal sogar in 3D. Aktuell ziehen „Asterix und Obelix“ gemeinsam mit den Briten durch die Kinos und gegen die Römer ins Feld. Aber auch der historische Konflikt zwischen Frankreich und England wird im Film stark thematisiert.
Asterix und Obelix setzen zu ihrem neuen Kino-Abenteuer an. Diesmal sind die berühmten Gallier nicht nur in 3D, sondern vor allem „im Auftrag ihrer Majestät“ unterwegs und müssen die Briten im Kampf gegen die verhassten Römer unterstützen. Mit ihrem Zaubertrank im Gepäck reisen die beiden mit dem Gesandten Teefax und dem aufmüpfigen Teenager Grautvornix auf die Insel – und müssen dort feststellen, dass britische Gepflogenheiten mitunter sehr viel mehr Probleme machen können als Caesars Soldaten.
„Asterix & Obelix – im Auftrag ihrer Majestät“ ist die vierte Realverfilmung des Comic-Stoffes über die aufständischen Gallier. Zum vierten Mal ist Gérard Depardieu als Obelix zu sehen – wohl auch, weil kein anderer Schauspieler in dieser Rolle überhaupt vorstellbar wäre. Bei Asterix sieht das schon anders aus. Mit Edouard Baer hat Depardieu nun schon den dritten Asterix-Darsteller an seiner Seite. Und der muss sich gemeinsam mit Depardieu auch die Frage stellen, wie es eigentlich mit Asterix, Obelix und ihrer Männerfreundschaft weitergehen soll. Schließlich ernten die beiden kampflustigen Gallier immer wieder seltsame Blicke dafür, dass sie unter einem Dach leben und Frauen in ihrem Leben eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Asterix zumindest reicht es. Es kommt zum großen Krach mit seinem großen Freund, stümperhaften Flirt-Versuchen mit Britinnen und der schmerzhaften Erkenntnis, dass Obelix bei Frauen möglicherweise mehr Glück hat. Denn – Sensation – nach dem Falbala-Debakel aus Film Nummer eins wartet dieses Mal möglicherweise die Richtige auf den dicken Gallier. Und die erscheint ausgerechnet in Form der strengen englischen Gouvernante Miss Macintosh, die tatsächlich versuchen will, aus Obelix so etwas wie einen Gentleman zu machen.
Ansonsten lebt natürlich auch die alte Erbfeindschaft zwischen Engländern und Franzosen wieder auf im neuen Asterix-Film. Und weil der Film ein französischer ist, dürfen natürlich die gängigen Klischees nicht fehlen: Engländer lassen um fünf Uhr alles stehen und liegen, um „heißes Wasser“ zu sich zu nehmen (den Tee, so zeigt der Film, gilt es erst noch zu entdecken). Engländer tragen ihre Nase tendenziell etwas zu hoch. Engländer sprechen komisch. Engländer lieben Hunde mehr als Menschen. Zum Beweis lässt die Queen (Catherine Deneuve) sich erst dann zum Schlag gegen die Römer hinreißen, als ihre vierbeinigen Lieblinge von einem römischen Geschoss schwer verletzt werden.
Das könnte lustig sein, würden die Gegensätze zwischen den als heißblütig eingestuften Galliern und den kühlen Engländern nicht so permanent wiederholt und mit dem Holzhammer eingeprügelt. Was in der Zeichentrick-Version des Films noch als charmant durchgehen könnte, wirkt in der Real-Version überzogen, teilweise plump. Daran kann auch die erstmals verwendete 3D-Technik nicht viel ändern.Kinokritiken im Überblick
[Britta Schultejans/hjv]
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