Anke Engelke wird 50 – Alles außer Alleinunterhalterin

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Anke Engelke ist eine der großen Konstanten im deutschen Fernsehen. Schon als Kind stand sie vor der Kamera, nun wird sie 50. Über eine, die ihren Platz in der deutschen Unterhaltung gefunden hat.

Anke Engelke wird 50, macht darum aber kein großes Bohei. Interviewanfragen sagt sie über ihre Sprecherin höflich ab. Wenn Engelke Interviews gebe, dann nur, wenn es etwas mit ihrer Arbeit zu tun habe. Und nicht mit privaten Dingen. Man bitte da um Verständnis. Das ist einerseits schade, andererseits passt es zu ihr.
 
Die Deutschen kennen Engelke in erster Linie aufgrund ihrer Arbeit als Schauspielerin, Moderatorin und Synchronsprecherin. Sie geht zwar in Talkshows und spricht dort beispielsweise über ihre Rolle als Mutter. Doch nur wenigen kommen wohl zuerst diese Auftritte in den Sinn, wenn sie an Engelke denken. Große Das-war-mein-Leben-Interviews kann sie getrost anderen überlassen. Auch vor einem runden Geburtstag wie am Montag.

Ganz leicht ist es nicht, den Überblick zu behalten, was Anke Engelke in ihrem Leben alles schon gemacht hat.
 
Im Schnelldurchlauf: In Kanada geboren und dreisprachig aufgewachsen moderiert sie bereits mit 13 Jahren Kindersendungen im Fernsehen. Der große Durchbruch als Schauspielerin gelingt ihr als Erwachsene mit der mittlerweile zur Kult-Sendung verklärten „Wochenshow“ (Sat.1). Es folgten zig Rollen in der Sketch-Reihe „Ladykracher“ (Sat.1) und die Moderation des Eurovision Song Contests in Deutschland 2011. Dass diese fast schon staatstragende Aufgabe ihr zufiel, wirkte geradezu logisch. Als Sprecherin von Mutter Marge bei den „Simpsons“ (ProSieben) beerbte sie zudem die 2006 gestorbene Elisabeth Volkmann.
 
Kollegen lassen sich mit Lobeshymnen nicht lange bitten. Bastian Pastewka nennt sie „eine absolute Könnerin“ in allen Disziplinen. Zudem habe sie eine „exzellente Persönlichkeit“ und könne gut kochen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
 
Oder wie der Komiker sehr verdichtet beschreibt: „Es gibt Tage in ihrem Leben, an denen sie ihre Berlinale-Moderationen in Gebärdensprache umlernt, während sie in Lissabon eine Oper inszeniert, in deren Pause sie gegen einen Gedächtnisweltmeister antritt, dem sie vorher Muffins gebacken hat, deren fair gehandelte Kakao-Masse sie vorher nach einem Benefiz-Konzert ihrer Funk-Band aus Baden-Baden geholt hat, bevor sie kurz noch 40 „Simpsons“-Folgen eingesprochen hat. Kurzum: Man muss sie an ihren Geburtstag erinnern!“
 
Dass nicht alles gelang, gehört allerdings auch zur Vita. Als Harald Schmidt eine Bildschirmpause einlegte, sollte sie die Nachfolge in der Late Night antreten. Rudi Carrell wettete 10 000 Euro auf ihr Scheitern – und nach fünf Monaten war tatsächlich Schluss.
 
Sie sei nicht der Typ Alleinunterhalter analysierte sie später in einem Interview von „Spiegel Online“. „Ich möchte mich nicht da hinstellen und behaupten, ich hätte etwas ganz Lustiges in der Zeitung gelesen.“ Das sei nicht echt gewesen. „Ich spiele. Und wenn ich etwas spiele, sollen die Leute wissen, dass ich etwas spiele.“ Dass diese Episode kein großer Knick in ihrer Karriere wurde, spricht dafür, dass sie die Deutschen dennoch recht unterhaltsam finden. Vielleicht liegt es auch daran, dass man nicht alles über sie weiß.
 
Ihre Sprecherin schickt nach der Interviewabsage einen kurzen Lebenslauf. Auch der ist eher nüchtern gehalten. Aber es steht darin, dass Engelke sich seit ihrer Schulzeit nicht vorstellen könne, in einer anderen Stadt als Köln zu leben. Das kann man als kleinen Blick in die Seele gelten lassen. [Jonas-Erik Schmidt]

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20 Kommentare im Forum
  1. In Erinnerung die ZDF Ferienzeit, die wohl die beste Sendung in dieser Kategorie war. Mit Kultstatus.
  2. Sie ist im Grunde die beste Showpräsentatorin, die wir in Deutschland haben. Wird leider zu wenig in der Funktion eingesetzt und aus Ulknudel unter Wert verkauft.
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