Angelina Jolie gehört schon seit Jahren zur A-Liga der Hollywoodstars und ziert regelmäßig Gazetten in der ganzen Welt. Die UNO-Sonderbotschafterin, die sich für diverse Charity-Projekte engagiert, hat nun die Regiearbeit für sich entdeckt. Auf der Berlinale stellt sie ihr Erstlingswerk „In the Land of Blood and Honey“ vor.
Egal ob Presse oder Fernsehen: Schauspielerin Angelina Jolie ist immer gefragt. In Interviews geht die 36-jährige Amerikanerin sehr selbstkritisch mit sich und ihrem bewegten Leben um. So berichtet sie frei heraus über ihre jugendlichen Eskapaden als Punkerin, ihren Drogenmissbrauch während des Teenageralters oder auch die Zeiten in ihrem Leben, in denen sie unter Depressionen litt. So offen sie mit diesen Themen umgeht, so unklar ist oftmals auch, ob sie diese Phasen kritisch oder voller Ironie betrachtet.
Geht es dagegen umihre Arbeit, aktuell ihr Regiedebüt „In the Land of Blood and Honey“, wirkt die Schauspielerin dagegen sehr ernst und gesetzt. Die während des Bürgerkriegs in Bosnien-Herzegowina spielende Liebesgeschichte liegt ihr offensichtlich am Herzen. Am Samstag (11. Februar) stellt sie den Film auf der Berlinale persönlich vor.
Jolie hat den Film an den Schauplätzen des vor 16 Jahren zu Ende gegangenen Bürgerkriegs mit Schauspielern gedreht, die den Schrecken selbst erlebt haben. Dabei stellte sich heraus, dass viele der Mitwirkenden ihre Erfahrungen verdrängt hatten und erst durch die Arbeit am Film begonnen haben, über das, was geschehen ist, nachzudenken.
Die Fans des Stars müssen aber wohl kaum Angst haben, dass Jolie endgültig ins Regiefach wechselt. Dem „Spiegel“ verriet sie, dass sie den Film nicht gedreht habe, „weil ich glaubte, nun eine Karriere als Regisseurin zu beginnen. Ich habe diesen Film gemacht, weil ich glaube, dass er wichtig ist.“ Denn, so Jolie weiter, „er handelt von politischen Dingen, die heute ziemlich aktuell sind.“
Die Arbeit an dem Film ist für sie offensichtlich eine Fortsetzung ihres nun bereits etwa ein Jahrzehnt anhaltenden Engagements für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. In den vergangenen Jahren hat sie mehr als 40 Reisen in Krisengebiete und Flüchtlingscamps unternommen und vielfach versucht, mit praktischen Hilfen, etwa der Unterstützung von Schulprojekten, die Lage der dort lebenden Menschen zu verbessern.
Es sieht ganz danach aus, als wolle Jolie mit diesem Film auch zeigen, dass sie wirklich erwachsen geworden ist. Zur US-Premiere vor Weihnachten präsentierte sie sich in der CBS-Fernsehsendung „60 Minutes“ als liebende Gefährtin von Brad Pitt (48) und aufopferungsvolle Mutter von drei eigenen und drei adoptierten Kindern.
Angebliche Heroinexzesse in Jugendjahren, Sado-Maso-Sexorgien mit Mick Jagger, Gewaltspiele mit Ex-Mann Billy Bob Thornton – all das ist kein Thema mehr. Über ihre Partnerschaft mit Pitt verriet sie: „Brad hat mein Leben in so viele Richtungen erweitert, die ich mir nie vorstellen konnte.“ Und: „Durch ihn habe ich eine Familie bekommen und gelernt, deren Glück und Wohlergehen vor mein eigenes zu stellen.“
Prachtvolle Anwesen zum Beispiel in den USA, in Frankreich und in Kambodscha ermöglichen dem Paar und seinen Kindern ein großzügiges Leben. Allerdings gehören dazu permanent Leibwächter und andere Sicherheitsmaßnahmen. Der Ruhm hat seinen Preis. Zu dem auch unendlich viele Gerüchte über angebliche Schwangerschaften, Trennungen, Hochzeitspläne oder Streitereien gehören.PORTRAITS im Überblick
[Peter Claus/fm]
Bildquelle:
- Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com