Der Weg in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences führt über eine Oscar-Nominierung, über Empfehlungen oder besondere Verdienste um den Film. Man kann sich keine Mitgliedschaft erkaufen, man wird berufen. Danach folgt ein exakt festgelegtes Prozedere zur Ermittlung der Gewinner.
Jeweils am Dienstag vor der Vergabe der Oscars müssen die Stimmzettel der mehr als 8400 Mitglieder der Akademie eingegangen sein. Sie können in einer Endrunde in allen 24 Kategorien von Kamera bis bester Film abstimmen. Die meisten Nominierungen waren zuvor von den einzelnen Branchen gewählt worden. Es gibt 17 Berufszweige, darunter stellen die Schauspieler und die Produzenten die größten Gruppen.
2017 wurden 744 Einladungen an neue Mitglieder verschickt, eine Rekordzahl. Auf der Liste standen 24 Oscar-Preisträger und Vertreter aus 57 Ländern, darunter der deutsche Schauspieler Daniel Brühl („Rush – Alles für den Sieg“) und der Hamburger Regisseur Fatih Akin („Aus dem Nichts“).
Frauen machten 39 Prozent der neuen Kandidaten aus. Der Anteil nicht-weißer Mitglieder ging demnach von 8 auf 13 Prozent hoch. Die Oscar-Akademie setzte damit ihre Bemühungen um mehr Vielfalt fort.
Die Oscar-Juroren müssen ihre Stimmzettel mit der Post oder online einreichen. Nach alter Tradition zählt die Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Stimmen von Hand an einem geheimen Ort aus. Bis 2017 kannten nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl. Sie brachten die streng gehüteten Ergebnisse in 24 Kategorien in versiegelten Umschlägen direkt zur Preis-Gala.
In diesem Jahr ist erstmals ein dritter Mitarbeiter für eine zusätzliche Kontrolle eingeweiht. Nach dem Oscar-Patzer mit vertauschten Umschlägen im vorigen Jahr hat die Filmakademie bessere Vorkehrungen gegen solche Pannen beschlossen. [dpa]
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