„Abgang mit Stil“: Kurzweiliger Rachefeldzug mit Senior Freeman

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Der Titel könnte Programm sein: Die betagten Oscarpreisträger Alan Arkin, Michael Caine und Morgan Freeman laufen noch einmal zur Hochform auf. Als rüstige, aber einfallsreiche Bankräuber planen die Schauspielgrößen einen „Abgang mit Stil“.

Alan Arkin, Michael Caine und Morgan Freeman gehören zu den bekanntesten Altstars Hollywoods. Jetzt hat Regisseur Zach Braff („Wish I Was Here“) die Drei in einer Neuauflage der erfolgreichen Kriminalkomödie „Die Rentnergang“ von 1979 zusammen vor die Kamera gebracht. Dieser Coup ist der Clou des Films: Das Trio brilliert als Senioren auf Abwegen mit Witz, Weisheit und Würde.

Arkin (83), Caine (84) und Freeman (79) spielen Albert, Joe und Willie. Ihre Freundschaft hält bereits das ganze Leben. Im hohen Alter schweißt sie nun auch plötzlich die Angst vor der Armut zusammen. Denn der Pensionsfonds, auf den sie gesetzt haben, ist zusammengebrochen. Arztrechnungen, Mieten, Hilfen für Familienangehörige sind nicht mehr bezahlbar. Von Wut getrieben beschließen die Drei, genau jene Bank auszurauben, der sie ihre Not verdanken.
 
Doch es ist gar nicht so einfach, sich vom guten Bürger zum schlagkräftigen Gangster zu wandeln. Die wagemutigen Greise wissen zwar, was sie machen, wenn sie mehr Geld erbeuten, als es den verlorenen Renten entspricht. Sie werden es à la Robin Hood spenden. Doch wie Schusswaffen funktionieren, welche Fluchtart die klügste ist, ja, wie ein Mobiltelefon funktioniert, das wissen sie nicht. Aber sie ahnen, wer ihnen helfen kann.
 

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Der schlagfertige Humor des Films und sein skurriler Charme resultieren weniger aus der Geschichte als aus dem Zusammenspiel der Hauptdarsteller. Sie schenken den schon im Drehbuch sehr differenziert angelegten Charakteren eine schier überwältigende Menschlichkeit. Dazu kommen pointierte Dialoge, rasante Situationskomik und immer dann, wenn’s albern zu werden droht, genau die richtige Prise Gefühl.
 
Auch die Nebenrollen sind exzellent besetzt. Neben bekannten Akteuren wie Ann-Margret („Tommy“) und Matt Dillon („Verrückt nach Mary“) überzeugt vor allem die 17-jährige Nachwuchsschauspielerin Joey King („Independence Day: Wiederkehr“) als schlaue Jugendliche, die den alten Herren auf die Sprünge hilft. Die Schauspieler und die ganz auf deren Können setzende Inszenierung schaffen etwas, das es in der Filmgeschichte nur sehr selten gibt: Dieses Remake eines alten Hollywood-Films ist unterhaltsamer als das Original.Kinokritiken im Überblick
[Peter Claus/buhl]

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