„Assassin’s Creed: Shadows“: Attraktive Open World im alten Japan

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"Assassin's Creed: Shadows", Protagonisten
©Ubisoft

Seit Jahren erklang immer wieder der Wunsch von Fans nach einem „Assassin’s Creed“ in einem historischen Japan-Setting, ein Wunsch, der nun endlich wahr geworden ist. Der neueste Teil der beliebten Videospiel-Reihe entführt direkt in die Welt der Ninjas und Samurai.

Es ist eine Kombination, die naheliegend, sinnvoll und außerdem längst überfällig scheint: Das „Assassin’s Creed“-Franchise trifft mit dem neuesten Ableger „Shadows“ auf das alte Japan. Was sind denn die titelgebenden Assassinen (zumindest so, wie wir sie in der Spielereihe kennen lernten) anderes als eine Art weißgekleideter nahöstlicher Ninjas (zumindest so, wie diese in Folklore und Popkultur dargestellt werden)?

„Assassin’s Creed: Shadows“ spielt in Japan Ende des 16. Jahrhunderts

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Entwickelt von Ubisoft Quebec, dem Team hinter dem populären „Assassin’s Creed: Odyssey“, entführt uns „Assassin’s Creed: Shadows“ in das von internen Konflikten und Kriegen zerrüttete Japan des späten 16. Jahrhunderts, die sogenannte Sengoku-Periode. Am Ende dieser Ära wird das Land geeint ins nächste Jahrhundert schreiten. Wer „Shogun“ als Serie oder Roman erlebt hat, dem dürfte das bekannt vorkommen.

Doch zu Beginn der Geschichte von „Shadows“ kämpft der mächtigste aller Feudalherren, Nobunaga Oda, noch um die absolute Vorherrschaft. Wir spielen allerdings nicht den legendären Kriegsfürsten, vielmehr übernehmen wir zwei Figuren, die zunächst auf gegenseitigen Fronten des Konfliktes kämpfen: Da wäre zum einen Noae, eine junge Ninja-Kriegerin aus der Iga-Bergregion, die sich mit ihrem Volk erbittert gegen die Angriffe der Armee des Oda-Clans wehrt. In dieser Armee wiederum kämpft Yasuke, der als leibeigener Diener portugiesischer Jesuiten ins Land kam, sich durch sein Können aber die Freiheit und den Respekt Nobunaga Odas verdient und den Posten als Leibwächter des Lords erkämpft hat.

Ninja und Samurai bekämpfen das Unrecht

"Assassin's Creed: Shadows"
©Ubisoft – Samurai Yasuke basiert auf einer historisch realen Figur

Während Noae für das Spiel erdacht und ausgearbeitet wurde, basiert Yasuke auf der gleichnamigen historischen Figur, die als schwarzer bzw. afrikanischer Samurai in die Geschichte einging. Bevor wir jedoch weitestgehend frei zwischen beiden Charakteren hin und her wechseln können, erleben wir das erste Kapitel (das je nach Spielweise ungefähr acht bis zwanzig Stunden währt) zunächst nur aus der Perspektive Noaes.

Es gilt, Unrecht zu vergelten, Verantwortliche zu entlarven und natürlich ein riesiges Spielgebiet in der serientypischen Third-Person-Ansicht zu erforschen. Selbstverständlich warten zahlreiche Wendungen und Überraschungen selbst auf historisch informierte Spieler und Spielerinnen, schließlich wird hier nicht einfach japanische Geschichte nacherzählt, es werden auch die Ereignisse im fernen Japan mit dem großen Serienkosmos um den uralten Kampf zwischen Assassinen und Templern verknüpft.

Frühling mit der Kirschblüte

"Assassin's Creed: Shadows", Japan
©Ubisoft – Die Open World spielt optisch wieder ihre Stärken aus

Angesichts der grafischen Qualität der letzten Serienteile ist es keine Überraschung, dass „Assassin’s Creed: Shadows“ mit der bislang beeindruckendsten Darstellung des alten Japans aufwarten kann, voller großer, überwältigender Panoramen und kleiner, bezaubernder Details. Mit seinen zahlreichen, übers Blätterdach der Wälder hinaus ragenden Burgen bietet sich die Spielwelt für epische Screenshots zum Erinnern und Teilen förmlich an, wobei die hauseigene Anvil-Engine mit neuen Features wie Ray-Tracing ausstaffiert wurde, um die Bilderpracht technisch auf dem neuesten Stand zu präsentieren.

Auch spielmechanisch warten einige neue Möglichkeiten auf die Fans. So darf im Laufe des Spiels das sogenannte „Versteck“ von einem Haus im Walde ganz nach eigener Vorstellung zum florierenden Dorf ausgebaut werden, eine Art Hauptquartier, in das man gerne regelmäßig zurück kehrt, um den Ausbau zu organisieren, die Vorräte aufzustocken und die Beziehungen zu den eigenen Leuten zu pflegen.

„Assassin’s Creed“-Fans und Japan-Freunde kommen auf ihre Kosten

"Assassin's Creed: Shadows", Naoe
©Ubisoft – Als Ninja ist Naoe wunderbar geeignet, um feindliche Festungen zu infiltrieren

Im Japan von „Assassin’s Creed: Shadows“ soll nämlich nicht nur gekämpft, sondern auch gelebt und vielleicht auch geliebt werden. Ebenso spioniert, denn „Shadows“ lässt uns über ein wachsendes Team von Kundschaftern verfügen, mit dessen Hilfe Vorräte gekapert, aber auch Zielpersonen ausgespäht werden können, um ihren Aufenthaltsort und ihre Routinen zu erfahren. Das gestaltet sich glücklicherweise recht unkompliziert, ermöglicht aber eine höhere Immersion in die Spielwelt, da statt simpler Questmarker eigene Informationen zum Ziel führen.

Im Kern setzt das neueste „Assassin’s Creed“ auf erprobte Mechaniken, die mit neuen Ideen angereichert, aber nicht neu erfunden wurden. Ähnliches lässt sich auch für Story und Spielwelt sagen. Wie gehabt treffen wir auf historische Figuren, die aus der Geschichtsschreibung sowie aus der japanischen Popkultur nicht wegzudenken sind, die aber durch ihre Einbettung in den „Assassin’s Creed“-Mythos faszinierende neue Seiten erhalten. Kenner und Freunde der japanischen Geschichte kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie langjährige „Assassin’s Creed“-Fans oder einfach Liebhaber aufwändiger Open-World-Actionrollenspiele.

Wo und wann erscheint „Assassin’s Creed: Shadows“?

"Assassin's Creed: Shadows", Digital Deluxe Edition
©Ubisoft

Das Spiel ist ab dem 20. März für die Konsolen PlayStation®5 und Xbox Series X|S im Handel erhältlich sowie über Ubisoft+ und Amazon Luna per Stream spielbar. Für Macs mit Apple Silicon Chip lässt sich das Game über den Mac App Store und für Windows PC über den Ubisoft Store, Steam sowie dem Epic Games Store beziehen. Es erscheint außerdem für das iPad.

Verfügbar ist das Spiel als Standard- sowie als Digital Deluxe Edition. Letztere enthält zusätzlich das „Sekiryuu-Doppelpaket“ mit exklusiver Ausrüstung für Naoe und Yasuke sowie das „Versteckpaket“ mit weiteren Einrichtungsgegenständen für das Assassinen-Versteck. Die physische Collector’s Edition samt Statue, Artbook, Lithographien, Weltkarte, Katana Tsuba, Credo-Kakemono und Steelbook wird man inzwischen sicherlich nur noch zu Sammlerpreisen erstehen können. Die Story-Erweiterung „Ein Hundeleben“ ist ebenfalls ab dem 20. März erhältlich. „Die Klauen von Awaji“ soll noch in diesem Jahr erscheinen und über 10 Stunden zusätzlicher Inhalte bieten.

Text: Martin Gleitsmann / Redaktion: Felix Ritter

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