„Zurück in die Zukunft“: Arte zeigt Doku zum Kultfilm

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Robert Zemeckis am Set von "Zurück in die Zukunft"
Foto: Alamy/ Arte

Der Zeitreise-Film „Zurück in die Zukunft“ machte Michael J. Fox 1985 über Nacht zum Weltstar und spielte mit drei Teilen fast eine Milliarde US-Dollar ein. Arte zeigt eine Doku über das Phänomen.

Ein stotternder, hektischer, blasser Teenager in roter Daunenweste, der mit einem Sportwagen durch die Zeit reist: Der Science-Fiction-Film „Zurück in die Zukunft“ war 1985 der Überraschungshit aus Hollywood. Er ließ an den US-Kinokassen sogar „Rambo II“ und „Rocky IV“ alt aussehen. Michael J. Fox wurde über Nacht zum Weltstar. Fast eine Milliarde US-Dollar hat die Trilogie bis heute eingespielt. Also, ein Selbstläufer? Auf keinen Fall. Die französische Arte-Doku „Zurück in die Zukunft – Wie ein Film zeitlos wurde“ zeichnet den steinigen Weg zum Blockbuster mit sehr viel Herzblut nach. Am Freitag (10.2.) um 21.45 Uhr läuft sie bei Arte. Zudem steht die Doku in der Mediathek zur Verfügung.

„Zurück in die Zukunft“-Doku beleuchtet Entstehung

Die Dokumentarfilmer Olivier Bonnard und Nathalie Amsellem lassen immer wieder Beteiligte zu Wort kommen und erzählen, dass der Film um ein Haar nie entstanden wäre. Vier Jahre lang hatten Robert Zemeckis (Regie) und Bob Gale (Drehbuch) den Stoff verzweifelt den großen Studios angedient – das Drehbuch wurde mehr als 40 Mal abgelehnt.

Dass die zwei mit ihrem Freund Steven Spielberg in den 70ern zwei riesige Kassenflops – eine Beatles-Komödie und eine Kriegssatire – gedreht hatten, war gewiss nicht hilfreich. Dennoch war es Spielberg, der das Vorhaben 1984 schließlich doch bei Universal durchsetzte.

John Cusack, Eric Stoltz, Johnny Depp und Michael J. Fox waren als Hauptdarsteller in der engeren Auswahl. Es gewann: Eric Stoltz. Erst nach einem Monat Dreharbeiten wurde dem Macher-Trio klar, dass sie den falschen Star ausgesucht hatten. „Wir waren uns einig, dass Eric die Rolle gut spielen würde. Aber als wir etwa vier Wochen gedreht hatten, wurde Erics Spiel immer dramatischer“, sagte Spielberg dazu später. Stoltz interpretierte den Stoff wie eine Tragödie. Deshalb flog er raus. Spielberg: „Natürlich eine schwierige Entscheidung.“

Michael J. Fox wurde zum Weltstar

Michael J. Fox war allerdings vertraglich in einer Sitcom gebunden. Die Folge: „Von zehn Uhr morgens bis sechs Uhr abends drehte ich „Familienbande“. Dann sprang ich ins Auto und fuhr zu Universal rüber. Bei Universal arbeitete ich bis halb drei Uhr morgens.“ Trotz der Doppelbelastung erwies sich der Kanadier Fox als Glücksgriff.

Er füllte die Figur des Marty McFly perfekt aus: Ein Teenager, der durch einen Unfall 30 Jahre zurück reist und in seinem Heimatkaff im Jahr 1955 miterlebt, dass seine Eltern so ganz anders waren als sie immer behauptet haben. Dass in „Zurück in die Zukunft“ der exotische, in Nordirland gefertigte Sportwagen DeLorean DMC-12 die Zeitmaschine darstellte, und nicht ein Kühlschrank – wie im ersten Drehbuchentwurf – trug gewiss zu dem starken Look des Science-Fiction-Klassikers bei.

Doch der eigentliche Spannungsbogen ist das Verhältnis zwischen Marty und seiner – nun sehr jungen Mutter – des Jahres 1955, Lorraine. Die ist gar nicht so sittenstreng wie behauptet und will Marty ins Bett bekommen. Ohne zu wissen, dass er ihr Sohn ist. Marty hat alle Hände voll zu tun, sich die Mutter vom Leib zu halten – und sie mit dem Vater zu verkuppeln. Den Unterhaltungsriesen Disney hatte dieser Ödipus-Subtext vom Projekt abgeschreckt, wie Lorraine-Darstellerin Lea Thompson mit sichtlichem Vergnügen sagt. „Disney sagte: Eine Mutter, die ihren Sohn anbaggert? Kommt nicht infrage. Aber es war untrennbar mit der Handlung verbunden und machte sie so lustig. Für mich war Lorraine eine irre Rolle.“ All dies und noch viel mehr ist in dem Film auf Arte zu erfahren. Sehenswert – nicht nur für Fans.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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