Sein China-Epos „Der letzte Kaiser“ wurde mit sagenhaften neun Oscars ausgezeichnet: Kino-Legende Bernarndo Berolucci stirbt mit 77 –und Tele 5 zeigt den Film, der ihm wirklich am Herzen lag.
Der Italiener Bernardo Bertolucci ist zwar von späterem Jahrgang als die goldene Generation der italienischen Filmschaffenden – verlängerte aber dafür deren Ära bis ins aktuelle Jahrtausend. Nun ist der hoch angesehene Regisseur in Paris einem Krebsleiden erlegen.
Tatsächlich ragt der mit zahllosen Preisen – darunter neun Academy Awards – bekränzte Epochalfilm „Der letzte Kaiser“ aufgrund seines Welterfolges aus dem Œuvre des Meisters hervor – ihm persönlich war aber besonders die lebendige Zeitgeschichte und damit auch die Politik des modernen Europa wichtig:
In seiner Hommage an die „Nouvelle Vague“ und die Veränderungswut der 68-er drehte Bertolucci 2003 einen vom Monumentalkino nicht weiter abrückbaren Film über Liebe, Sex und Revolution: „Die Träumer“ spielt während der Unruhen des paradigmatischen Jahres 1968 in Paris – dem Ort, an dem Bertolucci letztlich am gestrigen Tage verstarb.
„Ich habe keinen historischen Moment erlebt, der einen solchen Glanz hatte, eine solche Magie, einen solchen Enthusiasmus!“, soll Bernardo Bertolucci in Reminiszenz an die 68er gesagt haben. Somit ist es nur konsequent, dass Tele 5 heute Nacht um 0.15 Uhr als Sonderfilm zu Ehren des Meisters „Die Träumer“ zeigt – und nicht „Der letzte Kaiser“. [rs]
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