Zeitung: Finanzieller Haussegen bei Endemol hängt schief

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Produktionsschmiede Endemol („Big Brother“, „Deal Or No Deal“) steckt offenbar in einer finanziellen Schieflage. Das legt zumindest ein Bericht er britischen Tageszeitung „The Guardian“ nahe.

Das Unternehmen, das 2007 für knapp 3,4 Milliarden Euro aus dem Besitz des spanischen Telefonriesen Telefonica an ein Investorenkonsortium Goldman Sachs, Cyrte und Silvio Berlusconics Telecinco überging, hat seine Gläubiger nach Angaben der britischen Tageszeitung darauf vorbereitet, Kreditverpflichtungen zum Ende des laufenden Jahres nicht nachkommen zu können. Im Zuge der Übernahme war Endemol eine Schuldenlast von rund 2 Milliarden Euro aufgebürdet worden.

Der nach eigenen Angaben zweitgrößte TV-Produzent der Welt hatte in den letzten Jahren zwar konstant Umsätze oberhalb der Milliarden-Euro-Schwelle erzielt. Parallel sanken die Gewinne aber beständig, zuletzt auf 230 Millionen Euro. Für 2011 prognostiziert die Unternehmensführung sogar ein Schrumpfen des Überschussbetrags auf 140 Millionen Euro. Das habe, so der „Guardian“, dazu geführt, dass Berlusconis Telecinco den 1,4 Milliarden Euro schweren Anteil an der Endemol-Beteiligung zwischenzeitlich komplett abgeschrieben habe.

Etwa die Hälfte der Schulden schultert das Eigentümer-Trip selbst, der Rest verteilt sich dem Bericht zufolge auf die Royal Bank of Scotland, Barclays Capital und weitere Kreditinstitute sowie Hedge-Fonds. Der „Guardian“ prognostizierte unter dem etwas polemischen Titel „The End of the Party for Endemol“, dass dem Unternehmen die Zerschlagung drohe, wenn die Fondsbetreiber nach ausbleibenden Rückzahlungen ihre Ansprüche durchsetzen würden. Zum Jahresende wird sich zeigen, ob die düstere Prognose zutrifft.
 
Erst im Februar hatte das Tochterunternehmen Endemol Deutschland seine Anteile an der Produktionsfirma Herr P. von Showmaster Jörg Pilawa („Rette die Million!“) auf 51 Prozent aufgestockt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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