Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will offenbar die Erlöse für die Fernsehrechte der Fußball-Bundesliga durch eine Vermarktungvariante ohne die traditionelle Free-TV-Ausstrahlung im Rahmen der ARD-„Sportschau“ in die Höhe treiben.
Das will die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstagsausgabe) aus Verhandlungskreisen erfahren haben. Nach Angaben des Blatts führt das Bundeskartellamt aktuell eine Umfrage unter Vereinen, Fernsehsendern und Plattformen durch. Dabei habe sich gezeigt, dass für die Zentralvermarktung der 1. und 2. Fußball-Bundesliga, die ab der Spielzeit 2013/2014 auch die Dritte Liga umfassen soll, auf zwei Ausschreibungsvarianten gesetzt werde.
Variante 1 entspricht dem bisherigen Modell mit kurzen Spielzusammenfassungen im Free-TV am Samstagabend ab 18.30 Uhr sowie ab 21.45 Uhr für das um 18.30 Uhr ausgetragene „Top-Spiel der Woche“. Die Alternative sieht vor, dass erst ab 21.45 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen über das Spielgeschehen berichtet werden darf.
Der Hintergrund der Überlegungen ist offensichtlich: Durch die gesteigerte Exklusivität erhofft sich der Ligaverband höhere Einnahmen seitens des Pay-TV-Anbieters Sky. Vorstandschef Brian Sullivan hatte erst kürzlich gegenüber dem Sport-Informations-Dienst den Anspruch formuliert, „in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga zu halten“.
Bereits im Januar hatte „Sportschau“-Chef Steffen Simon betont, eine Zusammenfassung der Samstagsspiele komme für seinen Sender nicht in Frage (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte dagegen öffentlich mit einer Verdopplung der TV-Einnahmen für die beiden höchsten deutschen Spielklassen geliebäugelt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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