Das „Philosophische Quartett“ im ZDF verabschiedet sich nach zehn Jahren von seinen Zuschauern. In der nächsten Ausgabe am 13. Mai beschließen die Philosophen und Moderatoren Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski die Sendereihe.
Seit 2002 waren die Moderatoren für das Zweite auf Sendung und philosophierten gemeinsam mit ihren Gästen über alles, was die Welt bewegte. Nun will man sich beim ZDF aber neuen Formaten widmen. Daher wird die 63. Sendung des Quartetts auch die Letzte sein. Das teilte der Mainzer Fernsehsender am Montag mit. Wer die Gäste für die finale Show sein werden, ist bisher noch nicht bekannt. Sie wird jedoch unter dem programmatischen Motto „Die Kunst des Aufhörens“ stehen.
Die TV-Sendung läuft seit 2002 an sechs späten Sonntagabenden im Jahr und lädt jeweils zwei Gesprächspartner ein, mit denen die beiden Moderatoren Grundsatzfragen erörtern. Der Leiter der Kultur und Wissenschaft im ZDF, Peter Arens, sagte, mit den „Spitzenphilosophen“ Sloterdijk und Safranski habe der Sender „eine unverwechselbare Marke im Kulturfernsehen gesetzt. Es ist nun aber doch die Zeit gekommen, dass wir im Zeichen des Wandels im ZDF nach zehn Jahren neue Wege gehen wollen“.
Das ZDF plant nach eigenen Worten im Herbst ein neues Format mit dem Philosophen und Publizisten Richard David Precht, das sich formal und inhaltlich vom „Philosophischen Quartett“ unterscheidet. „Die Konzeption wird nun entwickelt“, sagte Arens.
Bei seinem Amtsantritt Mitte März hatte der neue Intendant Thomas Bellut angekündigt, das ZDF-Programm verjüngen zu wollen. „Die Zielgruppe des ZDF ist die ganze Gesellschaft. Deshalb müssen wir mit unserem Programm verstärkt jüngere Zuschauer erreichen“, hatte der 57-Jährige gesagt.
Das „Philosophische Quartett“ hatte viele prominente Gäste, darunter den Ex-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, die Bergsteigerlegende Reinhold Messner und den Schriftsteller Martin Walser. Das Themenspektrum war weit gefasst: So diskutierte die philosophische Runde über Attentate, Kriege und Bankenkrise, über Spitzensportler und den Wert guter Manieren, die Rolle des Papstes und die Schulerziehung in Deutschland. [dpa/fm]
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