ZDF zeigt Justizkrimi mit Desirée Nosbusch

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Desiree Nosbusch als Anwältin
Foto: ZDF/ Georges Pauly

Nosbusch, einst Kinderstar, zählt seit der Serie „Bad Banks“ zu den anerkannten Schauspielerinnen. Im ZDF-Justizkrimi „Conti – Meine zwei Gesichter“ lotet die 58-Jährige seelischen Tiefen einer Anwältin aus.

Nach dem beeindruckenden Erfolg der Serie „Bad Banks“ ist Schauspielerin Desirée Nosbusch weiter auf der Erfolgsspur. Die Titelrolle des ZDF-Justizkrimis „Conti – Meine zwei Gesicher“ ist auf die 58 Jahre alte Grimme-Preisträgerin zugeschnitten. Im Pilotfilm, der am Freitag um 20.15 Uhr auf Arte und am Samstag zur selben Uhrzeit im ZDF läuft, spielt die gebürtige Luxemburgerin die einstige Hamburger Staranwältin Anna Conti. Die Juristin kehrt nach einer schweren persönlichen Krise in ihren Beruf zurück. Bei dem Fall geht es um eine Rocksängerin (Lary Herden, „King of Stonks“), der vorgeworfen wird, ihr Baby in der Badewanne ertränkt zu haben.

Presse und soziale Medien schlagen auf die junge Frau ein, schmähen sie als „Monstermutter“. Vorverurteilungen einer Art, wie Conti sie von sich selbst kennt. Denn auch die erstklassige Juristin stand schon inmitten einer Schlammschlacht. Darum will Conti, die – von ihrem Ehemann (Achim Buch, „Ruhe! Hier stirbt Lothar“) getrennt – wieder bei ihrer Mutter (Gabi Gasser) wohnt, die Sängerin begleiten und verteidigen. Sie sieht sich ihrer einstigen Referendarin Henry Mahn (Malaya Stern Takeda, „Love Addicts“) gegenüber, die neu als Staatsanwältin arbeitet – und ihr persönliches Kreuz zu tragen hat.

Wie ist die Hauptdarstellerin zum Projekt gekommen? „Nach dem Erfolg von „Bad Banks“ 2018 und 2020 hat das ZDF mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, dass der Sender etwas für mich plane. Ich fühlte ich mich geehrt und sagte zu“, sagte Nosbusch der Deutschen Presse-Agentur. Die Schauspielerin, die für das ZDF schon als Jugendliche Musiksendungen moderiert hat, hat sich dabei für das einstige „Bad Banks“-Team stark gemacht. „Ich habe mir gewünscht, dass die „Bad Banks“-Mannschaft wieder dabei ist – die Produzentin Lisa Blumenberg und die Letterbox Filmproduktion, auch die Redaktion des Senders. Das war dann so wie ein Familientreffen.“

Nosbusch in einer düsteren Rolle im ZDF

In ihre psychologisch dunkel getönte Rolle habe sie viele Ideen und Gedanken einfließen lassen dürfen, erzählt Nosbusch über den Film von Claudia Garde nach dem Drehbuch von Lucas Thiem und Daniel Schwarz. „Zum Beispiel, dass die Anna Conti einen italienischen Background hat, hängt mit mir zusammen – meine Mutter ist Italienerin. Und das Italienische bringt etwas mit sich. Conti geht nicht nur mit dem Kopf vor. Wenn sie Sachen zum Teil ohne Filter raushaut, hat das natürlich mit ihrem feurigen Temperament zu tun, das sie als halbe Italienerin mitbringt.“ Im Übrigen sei diese Anwältin eine Kämpferin und Gerechtigkeitsfanatikerin wie sie selbst, sagt die Mutter zweier Kinder, die seit 2018 mit einem Kameramann verheiratet ist.

So lief die Vorbereitung

Für ihre Recherche habe sie quasi als Schatten einer Hamburger Anwältin durch einen ganzen Prozess gehen und sich sogar in U-Haft bewegen dürfen. „Für mich hat die Aura jeder Figur eine Farbe. Anna Conti hat dabei eine rote Aura“, so Nosbusch. Denn diese Top-Juristin kämpfe gegen innere Dämonen und Panikängste. Und wie jeder Mensch mit einem Trauma oder Geheimnis versuche sie, das nach außen hin zu vertuschen. „So einen inneren Kampf versuche ich in einer neuen Figur immer zu finden“, so Nosbusch, die sich nach eigenem Bekunden in den USA selbst auch schon von Therapeuten helfen ließ.

„Die Conti war schwer. Deshalb war ich bei den Dreharbeiten sogar manchmal schlecht drauf.“ Auch die anderen Figuren des Films hätten keinen wirklichen Boden unter den Füßen, sagte Nosbusch weiter. „Alle sind entwurzelt und suchen den Weg dahin, wo sie hingehören.“ Das sei im Grunde fast ein Spiegel der Welt. „Wieviel Menschen sich bemühen, ein Zuhause in der Welt und in sich zu finden. Alles ist ja derzeit in irgendeiner Form im Umbruch.“ Ob sie sich mal wieder ein heiteres Filmprojekt vorstellen kann? „Ne geile Komödie“, antwortet Nosbusch spontan, „ich lache ja auch für mein Leben gern.“

Text: dpa/ Redaktion: JN

2 Kommentare im Forum
  1. Und warum steht in der Überschrift "ZDF", wenn es auch heute schon bei arte läuft? Aber es wird wie immer sein: die Erstausstrahlung heute bei arte wird wenige Zuschauer haben und die Wiederholung morgen im ZDF dann Millionen. Weil der Zuschauer offenbar nicht in der Lage ist, sich einen Überblick über alle Sender (inklusive arte!) zu verschaffen...
  2. Es ist nun einmal eine ZDF-Produktion. Und läuft die etwa nicht morgen im ZDF? Insofern passt die Überschrift, auch wenn wieder mal irgendjemand meint irgendetwas skandalasieren zu müssen, wo es nichts zu skandalisieren gibt.
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