Bei einer ausgelassenen Strandparty verschwindet eine Schülerin spurlos. Am nächsten Morgen wird sie tot an den Klippen gefunden. Simon Kessler von der Hamburger Mordkommission übernimmt den Fall.
Lagerfeuer, Musik, Flaschenbier – ausgelassen feiern junge Leute am Ostseestrand ihr bestandenes Abitur. Nur ein Mädchen bleibt abseits für sich. Bis man zwei Ex-Mitschüler auf sie einreden und mit ihr in ein Wäldchen verschwinden sieht. Am nächsten Morgen fehlt die junge Frau, Jule Reinhardt (Tijan Marei, bekannt aus „Ellas Baby“), in den Zelten, in denen alle übernachtet haben. Auf Veranlassung von Lehrer Eilers (André Szymanski) wird die Polizei benachrichtigt, die Suche beginnt. Da sieht ein Schüler Jule tot zwischen Bäumen liegen. So der beginnt der Krimi „Das Mädchen am Strand“ von 2019, der zur „Nordholm“- Reihe gehört. Beide Teile des Filmes laufen am Montag ab 20.15 Uhr im Zweiten und sind auch in der ZDF Mediathek verfügbar.
Wieder ist es also ein Fall für die Polizei des fiktiven Badeortes Nordholm. Doch auch die ehemalige Kollegin der Beamten, Hella Christensen (Barbara Auer, „Preis der Freiheit“), bemüht sich, die Geschehnisse aufzuklären. Schließlich ist Sven (Nick Julius Schuck, „Club der roten Bänder“), einziger Sohn der in zerrütteter Ehe lebenden Fünfzigerin, der Entdecker seiner ermordeten früheren Klassenkameradin. Und nicht nur Christensen vermutet, dass er Jule näher gestanden haben könnte. Schließlich taucht noch Kommissar Kessler (Heino Ferch) aus Hamburg auf – und mit ihm wieder der gewohnt raue Wind. Kessler übernimmt den Fall, weil es in der Hansestadt den Mord an einer jungen Frau gab, die in dubioser Beziehung zur Toten von Nordholm gestanden haben soll. Bald steht Lehrer Eilers unter Verdacht. Aber auch das halbseidene Immobilienmakler-Ehepaar Steinkamp (Axel Milberg und Natalia Wörner), verstrickt sich in Widersprüche.
„Nordholm“-Reihe hat inzwischen vier Folgen
Wem die beiden Kripoleute und das wie blank geputzt wirkende, doch meist nebelverhangene Urlaubsparadies aus roten Backsteinhäuschen samt alter Kirche bekannt vorkommen, hat die Vorgänger „Tod eines Mädchens“ (2015) und „Die verschwundene Familie“ (2019) oder auch den Nachfolger „Die Frau im Meer“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) gesehen. Viele Zuschauer ließen sich von den auch in kleineren Rollen prominent besetzten Geschichten in den Bann ziehen. Abermals spürbar von der Tradition skandinavischer Krimis inspiriert, sorgt auch bei diesem Fall Thomas Berger für Drehbuch und Regie. Berger legt betont Wert auf all die anderen missratenen menschlichen Zusammenhänge im Urlauberparadies. Die Verwerfungen vor Ort geraten so stark, dass sich sogar der unverbesserlich wirkende Macho Kessler mehr und mehr zum Nachdenken über sich selbst anregen lässt. Wobei den Kommissar, wie Kenner der ersten Zweiteiler wissen, mit Nordholm noch deutlich mehr verbindet, als dort allgemein bekannt ist.
Text: dpa/ Redaktion: JP
Bildquelle:
- df-frau-im-meer: ZDF