Noch bis zu diesem Sonntag (4. März) können sich Zuschauer beim ZDF als Kanzler-Kandidat bewerben. Gewählt wird dieser dann am 1. Mai bei der Show „Ich kann Kanzler“- moderiert von Jörg Pilawa. Auch der Showklassiker „Der Große Preis“ kehrt zurück auf den Bildschirm.
Eigentlich müsste es heißen „Ich kann Bundespräsident“. Nach dem sich die Parteien mit Joachim Gauck nun aber doch auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt haben, sucht das ZDF weiter nach einer geeigneten Person, die die Geschäfte von Angela Merkel locker übernehmen könnte.
Bewerben kann sich jeder, „der Lust auf Politik und Gestaltung der Gesellschaft hat – und sich zutraut, seine Ideen, sein Wissen und Auftreten vor großem Publikum zu testen“, teilte das ZDF am Dienstag mit. Bislang hätten sich auf kanzler.zdf.de mehrere hundert Teilnehmer beworben.
Aus den Bewerbern wählt die Jury, vier Kandidaten aus, die in die Show nach Berlin eingeladen werden. Die Juroren sind in diesem Jahr ZDF-Journalistin Maybrit Illner, der langjährige Politberater Michael Spreng sowie Oliver Welke, Frontmann der ZDF-„heute-show“. Der letzte freie Platz gehe an den Sieger des Online-Wahlkampfes, der nach Senderangaben im Anschluss an die Auswahlrunde der Jury startet.
Empfangen wird Jörg Pilawa die Kandidaten am 1. Mai um 22.00 Uhr. „Ich wünsche mir hitzige Diskussionen, die erfrischend anders sind“, sagte der Moderator. Auch Maybrit Illner äußerte ihre Erwartungen an die Show: „Wir Deutschen nörgeln ja oft genug an unseren Politikern herum. Jetzt kann mal einer zeigen, ob er’s besser könnte“, sagte sie.
Oliver Welke, der hauptberuflich an sprachlichen Pointen seiner politischen Comedy feilt, ist vor allem gespannt, wie sich die jüngeren Kandidaten rhetorisch verkaufen und für welche Themen sie sich engagieren. „Vielleicht stimmt das mit der großen Politikverdrossenheit ja gar nicht.“
Zum ersten Mal suchte das ZDF im Jahr 2009 einen Kanzler und wollte damit Politik für Menschen interessant machen, die nicht viel für trockene Analysen und endlose Debattenübertragungen übrig haben. In der damaligen Show entschieden sich Günther Jauch, Henning Scherf und Anke Engelke für den 18-jährigen Jacob Schrot.
Außerdem will das ZDF den Showklassiker „Der Große Preis“ wiederbeleben – zumindest für eine Ausgabe im Dezember. Die Sendung wird ebenfalss von Jörg Pilawa moderiert, wie der 46-jährige Moderator am Dienstag sagte. Hinter dem neuen Konzept der Sendung, die einem wohltätigen Zweck dienen soll, steckt unter anderem auch Pilawas Produktionsfirma Herr P.
Die Show „Der Große Preis“ mit Fragen zu verschiedenen Sachgebieten wurde 1974 bis 1992 von Wim Thoelke präsentiert, 1993 von Carolin Reiber und Hans-Joachim Kulenkampff. 2002 und 2003 versuchte sich noch mal Marco Schreyl an dem Format. Ob die von Komiker Loriot (1923-2011) kreierten Publikumslieblinge Wum und Wendelin wieder zum Einsatz kommen, ist noch nicht geklärt. [dpa/su]
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