Das „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF erhält keinen neuen Sendeplatz und läuft weiterhin am späten Samstagabend um 23.00 Uhr. Darüber hinaus hat sich das Zweite zufrieden über das Zuschauerinteresse an der Frauen-WM geäußert.
Auch nach dem Ende der Sommerpause präsentiert das „Aktuelle Sportstudio“ das aktuelle Geschehen in der Fußball-Bundesliga und weiteren Sportarten wie gewohnt um 23.00 Uhr. ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sagte am Donnerstag dem Nachrichtendienst SID, dass es keine Pläne gebe, das „Sportstudio“ zu verschieben. Auch seien die Quoten gestiegen, nachdem das Format einen festen Sendeplatz erhalten habe.
Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), hatte den Stein ins Rollen gebracht. Er kritisierte in einem „Sport Bild“-Interview den späten Beginn des Sportstudios als „sehr ärgerlich“. Seifert unterbreitete dem ZDF das Angebot, bereits ab 21.45 Uhr über die Partien des Bundesliga-Spieltages berichten zu dürfen.
Überaus erfreut zeigte sich der Mainzer Sender am Donnerstag über das Interesse der Zuschauer an der Frauen-WM. Auch nach dem Ausscheiden von Titelverteidiger Deutschland verfolgten Millionen von Fans die beiden Halbfinalspiele am gestrigen Mittwoch (13. Juli) live im ZDF. Beim 3:1-Sieg der US-Amerikanerinnen gegen das Team aus Frankreich fieberten am frühen Abend durchschnittlich 5,60 Millionen Zuschauer (26,4 Prozent) mit. Auch das zweite Halbfinale zwischen Japan und Schweden lockte ab 20.45 Uhr 8,45 Millionen Zuschauer (28,6 Prozent) vor den Fernseher.
„Die außerordentliche Zuschauerresonanz bestätigt unsere Entscheidung, erstmals in diesem Umfang von einer Frauenfußball-WM zu berichten“, zog ZDF-Chefredakteur Peter Frey eine positive WM-Bilanz. Der hervorragende Einsatz des gesamten ZDF-Teams aus Redaktion, Technik und Produktion habe es ermöglicht, dass die WM-Übertragungen neue Maßstäbe für den Frauenfußball setzen konnten.
Auch Gruschwitz zeigte sich sehr zufrieden: „Unser Bekenntnis zu diesem sportlichen Großereignis ist belohnt worden“. Obwohl die TV-Quoten der deutschen Mannschaft im deutschen Fernsehen unschlagbar waren, sollte der Sender nicht mit Übermut in die Zukunft schauen. Auf dem Zweiten verfolgten durchschnittlich 6,71 Millionen Fans (33,0 Prozent) die WM-Spiele. Auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung erzielten außerordentlich hohe Reichweiten.
Das Ausscheiden der deutschen Frauen gegen Japan (9. Juli) erzielte mit 17,01 Millionen Zuschauern (59,2 Prozent) den höchsten Wert aller bisherigen Spiele der Frauenfußball-WM und ist gleichzeitig die meistgesehene Sendung im deutschen Fernsehen 2011.
TV-Zuschauerrangliste der Frauenfußball-WM 2011:
1. Deutschland – Japan (Viertelfinale) – 17,01 – 59,2
2. Deutschland – Nigeria (Vorrunde) – 16,45 – 51,7
3. Frankreich – Deutschland (Vorrunde – 16,30 – 51,8
4. Deutschland – Kanada (Vorrunde) – 15,41 – 60,1
5. Japan – Schweden (Halbfinale) – 8,45 – 28,6
6. England – Frankreich (Viertelfinale) – 6,89 – 37,0
7. Brasilien – Norwegen (Vorrunde) – 6,23 – 24,6
8. Brasilien – USA (Viertelfinale) – 6,09 – 27,9
9. Schweden – USA (Vorrunde) – 5,70 – 20,5
10. Frankreich – USA (Halbfinale) – 5,60 – 26,4[frt/dpa]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com