Als erstes Fernsehvollprogramm sendet das ZDF ab sofort Audiodeskription auch auf allen digitalen Verbreitungswegen: terrestrisch (DVB-T), Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S).
Zu diesem Zweck wurde ein zweiter Tonkanal eingerichtet, der die Audiodeskription in Anlehnung an das Mehrkanaltonverfahren bei digitalen Diensten (z.B. DVD) bereitstellt und seit dem 25. Juni 2004 erfolgreich läuft.
Bislang waren die Hörfilm-Fassungen des ZDF auf terrestrischem Weg nur analog zu empfangen. Der Audiodeskriptionskanal wird von allen Digitaldecodern korrekt getrennt vom Normalton ausgegeben, angewählt wird er in der Regel über die Audio-Optionstaste. Im Audiomenü ist die Audiodeskription bezeichnet als „2ch“, der normale Filmton als „deutsch“.
ZDF-Intendant Markus Schächter: „Mit dieser Entwicklung hat das ZDF, das sich seit Jahren für hör- und sehgeschädigte Zuschauer engagiert, erneut seine führende Position auf dem Hörfilmsektor bestätigt.“ 1993 hatte das ZDF den ersten Hörfilm im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, seit Ende der neunziger Jahre sein Engagement auf diesem Gebiet kontinuierlich ausgeweitet. Im vergangenen Jahr umfasste das Angebot rund 60 Hörfilmproduktionen, darunter zahlreiche Spielfilme und Reihen wie die Freitagskrimis. Für sein Engagement auf dem Gebiet des Hörfilms wurde das ZDF 2002 mit dem erstmals vergebenen Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet.
Auch 3sat wird in etwa drei Wochen auf die neue digitale Übertragungsvariante wechseln. 3sat war bislang digital zu empfangen, abhängig vom heimischen Digitalreceiver konnte jedoch teilweise die Audiodeskriptionsspur nicht vom regulären Filmton getrennt werden. [fp]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com