Das ZDF will sich aus Kostengründen weitgehend von der Internationalen Funkausstellung zurückziehen. Außerdem hat der Mainzer Sender einen potenziellen Termin für die Wahl des Nachfolgers von Intendant Markus Schächter gefunden.
„Es wird in diesem Jahr keinen Stand in der bisherigen Form geben“, sagte ZDF-Sprecher Walter Kehr am Mittwochabend der Nachrichtenagentur dpa in Berlin zu den Plänen für die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik. „Aus finanziellen Gründen mussten wir im Bereich Event drastisch kürzen“. Derzeit liefen aber noch Gespräche über eine „programmliche Zusammenarbeit“. Mit dem bisherigen Auftritt sei das allerdings nicht vergleichbar.
Die ARD bleibt in diesem Jahr (2. bis 7. September) mit dabei. Sowohl die Berliner Messe als auch der IFA-Veranstalter – der Bundesverband für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GFU), wollten den Rückzug des ZDF nicht bestätigen. GFU-Sprecher Roland Stehle sagte, eine offizielle Absage liege ihm nicht vor. „Das ZDF ist einer von über 1000 Ausstellern. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er teilnimmt“.
Die ARD-Intendanten entscheiden im November über das weitere Vorgehen. „2011 ändert sich nichts“, betonte ARD-Sprecher Stefan Wirtz. Für 2012 sei allerdings alles offen. Das ZDF hatte schon in den vergangenen Jahren das Engagement zurückgefahren und war 2010 nur noch mit dem digitalen Spartensender ZDF Neo präsent gewesen.
Unterdessen steht der 17. Juni als potenzieller Termin für die Wahl des Nachfolgers von ZDF-Intendant Markus Schöchter fest. Am Rande von Ausschusssitzungen des Fernsehrates in Mainz werde derzeit das weitere Verfahren besprochen, sagte ein ZDF-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage.
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut wird als möglicher Nachfolger von Schächter gehandelt, der im März 2012 ausscheidet. Auf die öffentliche Ausschreibung hin gab es den Angaben nach keine Bewerbungen. Dem Sprecher zufolge könnte es aber sein, dass von Mitgliedern des 77-köpfigen Fernsehrates noch Vorschläge kommen.
Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz, hatte im Vorfeld gesagt, dass ein Nachfolger im Juni gewählt wird, wenn dieser sich dann der nötigen Drei-Fünftel-Mehrheit sicher sein könne. Der Intendant wird vom Fernsehrat für fünf Jahre in geheimer Wahl bestimmt. Am 17. Juni ist laut ZDF in Berlin die nächste reguläre Sitzung des Gremiums. Die Ausschüsse des Fernsehrates tagen an diesem Mittwoch und Donnerstag. [ar/dpa]
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