Die Entscheidung, den Spielfilm „Komm, schöner Tod“, der sich mit dem Thema Sterbehilfe auseinandersetzt, erst auf einem späten Sendeplatz um 22.15 Uhr auszustrahlen, hat beim ZDF interne Kritik hervorgerufen. Der zuständige Redakteur fand wenig schmeichelhafte Worte und warf seinem Arbeitgeber eine „Mutlosigkeit des Systems“ vor.
„Programmplanung und Chefredaktion stehen in der Verantwortung dafür, dass der Film am 5. April nicht um 20.15 Uhr zu sehen ist“, sagte Redakteur Heiner Gatzemeier am Donnerstag in Berlin. Man habe offenkundig Angst davor, dass Thema aktive Sterbehilfe zu einer früheren Uhrzeit zu platzieren. Er selbst habe sich bereits im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, rund um den Film einen Programmschwerpunkt zur Sterbehilfe zu basteln, „doch darauf gab es null, null Reaktion“, kritisierte.
In dem Film aus der Werkstatt der Berliner Filmemacherin Regina Ziegler (Regie und Buch: Friedemann Fromm) geht es um einen Arzt und Unternehmer, der seine alten Patienten in den freiwilligen Tod lockt und daraus ein Geschäftsmodell entwickelt hat. In dem Stück wirken unter anderem Leslie Malton, Dietrich Hollinderbäumer, Herbert Knaup, Anna Loos und Peter Franke mit.
Auch Produzentin Ziegler sprach von einer „Enttäuschung“, was den Sendeplatz anbelange. Der Film sei extra so entwickelt worden, dass er um 20.15 Uhr ausgestrahlt werden könne. Regisseur Fromm sagte, hätte er von vornherein um den späten Ausstrahlungszeitpunkt gewusst, so hätte er den Film etwas anders anlegen können, gerade auch, was zum Beispiel das Thema Gewalt gegen alte Menschen betreffe. [ar/dpa]
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