ZDF Kultur: Viele Wiederholungen und Übernahmen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der digitale ZDF-Theaterkanal wagt ab dem 7. Mai als ZDF Kultur einen inhaltlichen Neuanfang. Als jung und neuartig hatten die Macher den Spartensender in der Vorwoche angepriesen. In den ersten Vorschauen enttäuscht der hohe Anteil an Wiederholungen.

Das werktägliche Abendprogramm von ZDF Kultur wird laut aktuellen  Programmvorschauen des Mainzer Senders mit dem bereits auf dem Theaterkanal ausgestrahlten BBC-Format „Later With Jools Holland“ um 18.00 Uhr eröffnet, in dem britische Künstler wie Adele, Radiohead oder Kings of Leon meist akustisch angehauchte Versionen ihrer Erfolgstitel zum Besten geben. In Kooperation mit dem Internet-Sender Tape.tv schließt sich die zehnminütige Sendung „Über den Dächern“ an, in denen vor allem deutsche Künstler auf Hochhaus-Dächern oder Fabrikhallen zum zehnminütigen Spontan-Gig antreten.

Den weiteren Abend bestreiten Dokumentationen zum Thema Popkultur und Musikgeschichte sowie das Magazin „Marker“, in dem das Moderatorenquartett  Rainer Maria Jilg, Lukas Koch, Jo Schück und Nina Sonnenberg 15 Minuten lang aus der „analogen und digitalen Alltagswelt“ berichtet. Zur Primetime um 20.15 Uhr setzt ZDF Kultur dann auf täglich wechselnde Themenschwerpunkte bis Mitternacht aus Sparten wie Reportage, Kopf der Woche, Theater, Kabarett und Musik. Unterbrochen von einer Wiederholung der 3-Sat-„Kulturzeit“ wird dann von 0.30 bis 6.30 Uhr die vorangehende Sechs-Stunden-Strecke noch einmal gezeigt.

Auch am frühen Morgen müssen sich die Zuschauer mit Recycling begnügen. Zwischen 7 und 13 Uhr steht eine weitere Wiederholungsrunde auf dem Programm, ehe zwischen 13 und 15.30 Uhr die Kultnächte aus dem ZDF-Hauptprogramm mit etwas verändertem Konzept unter dem Titel „ZDFkult“  weitergeführt werden. Auf dem Programm stehen nach Informationen des Branchendienstes „DWDL“ vom Donnerstag neben Showklassikern wie „Disco“ oder „Dalli, Dalli“ auch Serien-Evergreens wie „Tegtmeiers Reisen“ oder „Der Bastian“ mit Horst Janson.

Der spätere Nachmittag wird dann mit Themenblöcken zu Jazz (Montag), Sprechtheater und Tanz (Dienstag), Literatur (Mittwoch), Oper/Klassik (Donnerstag) und Dokumentationen (Freitag) gefüllt. Die ansonsten dreimal täglich wiederholte Sechs-Stunden-Programmierung wird am Wochenende unter den Titeln „Coffeepop“ (Samstag) und „Frühstückspop“ (Sonntag) variiert. Zwischen 8.30 und 13.30 Uhr laufen hier die werktäglichen Popkultur-Sendungen der 19-Uhr-Schiene am Stück.

Neue Formate am Wochenende sind der britische Podcast „From the Basement“, in der Musikproduzent und Tontechniker Nigel Godrich wechselnde Musiker ohne Publikum zu Live-Auftritten begrüßt (samstags, 19 Uhr) und das Kulturmagazin „Aspekte“ (sonntags, 19 Uhr). Das 3-Sat-Magazin „Bauerfeind“ wird sonntags um 19.30 Uhr ins Programm übernommen. In der samstäglichen Prime-Time stehen weitere Konzertmitschnitte auf dem Programm, sonntags dürfen mit „Das Kleine Fernsehspiel“ und „heute-show“ überwiegend Inhalte aus dem ZDF-Hauptprogramm antreten. [ar]

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13 Kommentare im Forum
  1. AW: ZDF Kultur: Viele Wiederholungen und Übernahmen Dass es pro Tag nur eine 6-stündige Programmstrecke gibt, die mehrmals wiederholt ist, war doch schon länger klar. Ich freue mich auf Archivschätzchen wie "Der Bastian" und "Tegtmeiers Reisen", die ich in diesem Kanal nicht unbedingt erwartet hätte. Insgesamt scheint das Konzept aber doch etwas unausgegoren zu sein. Die Abgrenzung zu ZDFneo ist schwierig.
  2. AW: ZDF Kultur: Viele Wiederholungen und Übernahmen "Der Bastian", ja da freue ich mich auch drauf. Wird archiviert!
  3. AW: ZDF Kultur: Viele Wiederholungen und Übernahmen Und ich wiederum würde einen vollwertigen öffentlich-rechtlichen "Retro"-Sender außerordentlich begrüßen - so unterschiedlich sind die Ansichten.
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