Klaus Kleber nimmt den Negativpreis „Saure Gurke“ nicht an. Die „Medienfrauen“ haben ihn ihm für ein Interview mit Maria Furtwängler im „heute journal“ verliehen. Wie erklärt sich der ZDF-Moderator?
Er hätte sich mehr Verständnis gewünscht, äußert Klaus Kleber nachdem er die „Saure Gurke“ zugesprochen bekam. Diesen negativen Titel verliehen ihm die „Medienfrauen“ von ARD, ZDF und ORF. Der Preis der seit 1980 jährlich von den Frauen verliehen wird, soll eine diskriminierende Darstellung von Frauen aus den Produktionen öffentlich-rechtlicher Sender anprangern.
Nach der Meinung der Damen hat der ZDF-Moderator frauenfeindlich berichtet. Kleber fühlt sich falsch verstanden. Konkret ging es bei der „Sauren Gurke“ um ein Interview im „heute journal“ mit der Schauspielerin Maria Furtwängler im Juli 2017. Der Fokus des Gespräches lag auf einer Studie von Furtwänglers Stiftung, die feststellte, dass Frauen und Mädchen in der Film- und Fernsehlandschaft unterrepräsentiert sind (DF berichtete). Kritik hagelte es, weil weil er der Erhebung unter anderem „gendermainstreaming“ vorwarf. Kleber fragte die Frau außerdem, „ob Benjamin Blümchen weiblich werden müsse“.
Klaus Kleber rechtfertigt sich nun gegenüber dem Deutschlandfunk: Seine Aufgabe sei es immer, die Gegenhaltung einzunehmen, um das Gespräch reizvoll zu machen. Für den Moderator sei dies bei diesem Interview besonders schwierig gewesen, da Maria Furtwängler nicht nur gutes Material hatte, sie sei außerdem ein Profi, erklärt sich Kleber.
Der ZDF-Anchorman gab außerdem zu bedenken, dass das „heute journal“ im Vorfeld einen positiv lobenden Bericht zur Studie gesendet hat und er selbst in der Moderation betonte, dass es im Jahr 2017 nicht sein könne, dass solch ein Ungleichgewicht bestehe. [PMa]
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