Das ZDF lässt die traditionellen „Mainzer Tage der Fernsehkritik“ im kommenden Jahr ausfallen. Man müsse „in aller Ruhe über die Weiterentwicklung der Veranstaltung nachdenken“. Die Gründe seien vielschichtig.
Jedes Jahr seit mehr als 40 Jahren fanden die „Mainzer Tage“ bisher statt. Nun informierte ZDF-Intendant Markus Schächter die Beiratsmitglieder über die bevorstehende Auszeit, berichtete die Nachrichtenagentur epd am Dienstag. Die Veranstaltung sei „selbst im Kern nicht mehr zeitgemäß“ und müsse deswegen überdacht werden.
Zu diesem Entschluss sei man nach einer internen Analyse der letzjährigen Auflage gelangt. Als weiteren Grund nannte Schächter die ungünstige zeitliche Nähe zur Intendanten-Wahl am 15. März 2012. Auch stehe die Konferenzzone zur geplanten Zeit wegen notwendiger Brandschutzsanierungen nicht zur Verfügung.
Ziel sei es, so der scheidende Intendant, „Vorschläge zu erarbeiten, die entweder zum Ergebnis hätten, die ‚Mainzer Tage‘ ab 2013 in deutlich veränderter Form fortzusetzen, oder gegebenfalls durch eine andere Veranstaltungsform zu ersetzen.“ Das Thema im vergangenen Jahr war „Wissen“. Dieses wurde als nicht ausreichend attraktiv bewertet. Die selbst auferlegte Pause wolle man nutzen, um am Profil der Veranstaltung zu feilen.
Die „Mainzer Tage der Fernsehkritik“ finden seit 1968 einmal jährlich auf dem ZDF-Gelände in Mainz statt. Die Diskussionsrunden behandeln aktuelle medienpolitische Fragen. Die Reihe richtet sich an unter anderem an Journalisten, Medienwissenschaftler, Autoren und Programmanbieter. [nn]
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