Das ZDF untersucht die Missbrauchsvorwürfe gegen Wedel. Bei „Maybrit Illner“ gab ZDF-Intendant Thomas Bellut Auskunft zum Stand der internen Untersuchung.
Das ZDF hat nach eigenen Angaben bei seinen Untersuchungen zu Regisseur Dieter Wedel (75) bisher keine schriftlichen Hinweise gefunden, die die Vorwürfe sexueller Übergriffe bestätigen würden. Er sei aber noch nicht beruhigt, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut am Donnerstag in der Talkshow „Maybrit Illner“. Sein Haus untersuche den Fall „jetzt noch genauer“ und werde diese Nachforschungen „in einigen Tagen“ vorerst abschließen können.
„Wenn wir etwas finden, werden wir das natürlich transparent machen“, so Bellut. Das ZDF habe öffentlich klargestellt, dass es wissen wolle, was damals passiert sei. Der Sender habe bereits erste Mails, „auch von Schauspielerinnen“, erhalten, sagte der Senderchef. Letztere wollten anonym bleiben, aber „genau berichten“. Offenkundig sei der Bereich der Auftrags-Filmproduktion in der fraglichen Zeit „unbeobachtet“ gewesen.
Mehrere Frauen werfen Wedel vor, sie während der gemeinsamen Arbeit sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. Der Regisseur wies alle Anschuldigungen zurück. Mehrere TV-Sender hatten Aufklärung in Verbindung mit ihren Produktionen zugesagt.
Das ZDF sah sich zunächst nicht betroffen: „Das ZDF hat die geschilderten Vorfälle, die mit ZDF-Produktionen in Zusammenhang gebracht werden, überprüft“, teilte der Sender der Deutschen Presse-Agentur vor einer Woche mit. „Dabei wurden keine Hinweise oder Unterlagen gefunden.“ Wedel hatte für das ZDF bei den Mehrteilern „Der große Bellheim“ und „Der Schattenmann“ Regie geführt.
[dpa/tk]
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