ZDF-Kommissar Stubbe, seit 1995 am Werk, biegt allmählich auf die Zielgerade ein. In diesem Winter bearbeitet er seine Fälle 42 bis 44, nach 50 Geschichten ist Schluss. Trotzdem lässt er es noch mal richtig krachen – dafür sorgt auch am heutigen Samstag schon allein die neue Frau an seiner Seite.
Ein Kommissar ohne Frau – geht das? Ja, häufig streifen die Ermittler als einsame Wölfe durchs Fernsehen, mit einem vertrauten Kollegen als Partnerersatz. So auch Kommissar Stubbe, seit 1995 mit etwa drei Fällen pro Jahr im ZDF-Programm vertreten, muss nach dem Filmtod seiner alten Partnerin (Renate Krößner) im Jahr 2003 auf die bessere Hälfte verzichten. Seitdem wird ständig spekuliert: Verliebt sich der alte Hase nun doch wieder, bevor er die Dienstmarke abgibt? Die Antwort erfolgt in diesem Winter: Jawohl, er tut es.
Allzu schnell gibt Stubbe, gespielt von Wolfgang Stumph, sein Geheimnis nicht preis. Erst in Folge 43 seiner Reihe „Stubbe – Von Fall zu Fall“ am 7. Januar taucht mit Marlene die neue Frau an seiner Seite auf. Sie wird gespielt von der 50-jährigen Heike Trinker, die aus Hagen in Schleswig-Holstein stammt und zuletzt in der RTL-Soap „Alles was zählt“ mitspielte.
Stubbe, an diesem Samstag (20.15 Uhr) im ZDF mit Krimi 42 („Querschläger“) im Programm, bleibt dennoch bei seiner Entscheidung, nach Fall Nummer 50 aufzuhören. „Dann ist Schluss“, versichert der 65-Jährige. Heike Trinker gelangte durch ein ganz normales Casting in die Reihe. „Es hat gut gefluppt“, sagt sie über das Auswahlverfahren. Über die Zusage habe sie sich riesig gefreut, gab sie in einem ZDF-Gespräch zu Protokoll.
Die von ihr gespielte Marlene unterscheide sich von Stubbe dadurch, dass sie die Ferne liebe, das Unkonventionelle und die Freiheit. „Das bringt immer viel Wirbel mit sich, viele Wechsel, viel Aufbruch.“ Durch Stubbe werde sie geerdet. Das Aufeinandertreffen so unterschiedlicher Einstellungen zum Leben sei für beide gewinnbringend, bereichernd und reizvoll.
Und was sagt Stumph? „Ohne Frauen geht die ganze Chose nicht. Und das ewig Weibliche zieht auch den Stubbe hinan. Mir ist das sehr recht.“ Ansonsten verändert sich rund um Stubbe nichts. Stumphs echte Tochter Stephanie bleibt auch seine Filmtochter Christiane, und die Kollegen Bernd Zimmermann (Lutz Mackensy) und Tina Rosinsky (Helene Grass) gehen mit ihm gemeinsam auf Verbrecherjagd.
Im ersten von drei neuen Fällen geht es an diesem Samstag um den „Querschläger“. Dieses Image haftet dem Fahrradhändler und Familienvater Arne Tembrock (Dominique Horwitz) an. Der Mittfünfziger betreibt ein alteingesessenes Geschäft in einem Hamburger Stadtteil, der inzwischen ziemlich heruntergekommen ist. Das kleine Unternehmen läuft nicht gut, denn Billigprodukte verkaufen sich besser als Markenräder.
Tembrock hat zudem Ärger mit einer Gang Jugendlicher, die Tag für Tag vor seinem Laden abhängt. Der Fahrradhändler legt sich dauernd mit den jungen Leuten an, es kommt zu Pöbeleien, die sogar filmisch im Internet dokumentiert werden. Als einer der Jugendlichen ermordet wird, fällt der Verdacht sofort auf Tembrock. Stubbe muss ran und ermittelt gegen einen Menschen, der ihm eigentlich ganz sympathisch ist. [Carsten Rave]
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