Das ZDF hat sein Interesse am Erwerb der TV-Rechte für die UEFA Champions League im Vorfeld der auslaufenden Bewerbungsfrist für die Spielzeiten 2012/2013 bis 2014/2015 erneut bekräftigt.
Das Zweite sehe „Ergänzungsbedarf beim Thema Sport“, sagte ein Sprecher des Mainzer Senders gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Am Dienstag hatte bereits die „FAZ“ Unternehmenssprecher Walter Kehr mit den Worten zitiert, es handele sich bei der Champions League um ein interessantes Produkt, das das sendereigene Fußballangebot sinnvoll ergänzen könne. Man prüfe eine Beteiligung an der Ausschreibung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Derzeit überträgt der private Konkurrent Sat 1 die europäische Königsklasse im Tandem mit der Europa League, dem früheren UEFA-Europapokal, und zahlt dafür nach „SZ“-Angaben etwa 70 Millionen jährlich an den Fußballverband und dessen Vermarktungsagentur Team. Weitere 20 Millionen sollen für die Produktion aufgewendet werden. Das ZDF ist nach eigener Darstellung hingegen an einem exklusiven Erwerb der Champions League für die kommenden drei Spielzeiten interessiert.
Der Bericht geht davon aus, dass der öffentlich-rechtliche Sender bis zu 55 Millionen Euro jährlich für die Rechte investieren müsste. ZDF-Intendant Markus Schächter will das Projekt nach Informationen des Blatts am Freitag in den Gremien des Senders zur Diskussion stellen. Einen von der „FAZ“ aufgeworfenen Widerspruch zwischen Sponsorenhinweisen und dem Rundfunkstaatsvertrag sehe man nicht, hieß es.
Pro-Sieben-Sat-1-Fernsehchef Andreas Bartl zeigte sich erwartungsgemäß wenig amüsiert über die Planspiele des gebührenfinanzierten Konkurrenten. Er erwarte, dass das ZDF zu marktüblichen Konditionen verhandele und keine Gebührengelder verschwende. [ar]
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