Die RTL-2-Sendung „Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder“ ist von der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) beanstandet worden. Die ZAK kritisiert, dass die vermeintlichen Täter nicht genügend unkenntlich gemacht worden sind.
Die ZAK hat die beiden ersten Folgen der umstrittenen RTL-2-Sendung kritisiert. Wie das Gremium am Dienstag mitteilte, seien bei diesen Sendungen die möglichen Täter zum Teil erkennbar gewesen. Die Sendungen verstießen damit gegen die im Rundfunkstaatsvertrag verankerten Programmgrundsätze, da sie die Persönlichkeitsrechte nicht hinreichend schützten. Zu diesem Ergebnis kam eine Expertengruppe der Landesmedienanstalten, die insgesamt vier Episoden geprüft hatte.
Die ZAK beanstandete, dass die Macher der Sendung nicht darauf geachtet hätten, „dass die dargestellten Personen nicht durch Dritte öffentlich bloßgestellt werden können“. Dies treffe zumindest auf die beiden ersten Folgen zu. In den anderen beiden geprüften Sendungen fand die ZAK-Kommission keinen Verstoß.
In der RTL-2-Sendung werden Männer über Internetchats zu Treffen mit Minderjährigen gelockt, um sie dann der Pädophilie zu bezichtigen. Diese Treffs wurden von den TV-Machern jeweils gefilmt und danach wurde das Material ausgestrahlt. Nach der Ausstrahlung einer Folge war ein Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung entlassen worden. Der Mann verschwand daraufhin und tauchte erst nach einigen Tagen wieder auf. Neben Medienwissenschaftlern und Juristen wurde die Sendung auch von Politikern kritisiert(DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Nach Einschätzung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist die Sendung trotz berechtigter Zweifel an der Gestaltung aus jugendschutzrechtlicher Sicht nicht zu beanstanden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]
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