Die entscheidenden Spiele bei der Fußball-WM kommen zwar erst, doch das Turnier schwingt sich schon jetzt in äußerst luftige Höhen auf: Mehr als 27 Millionen Zuschauer feierten am Donnerstag mit Deutschland den Sieg über die USA und den Einzug ins Achtelfinale.
Wenn die DFB-Elf bei der Fußball-WM in Brasilien spielt, steht im deutschen Fernsehen so gut wie alles still. Denn bei Marktanteilen von um die 80 Prozent kann sich die Konkurrenz Mühe geben wie sie will, sie wird nicht mal Ansatzweise gegen die WM ankommen. Das hat sich auch am Donnerstag wieder bewahrheitet, als Deutschland sein letztes Gruppenspiel gegen die USA absolviert hat. Ganze 27,25 Millionen Fußball-Fans fieberten ab 18.00 Uhr vor den TV-Geräten mit und stellten damit glatt einen neuen WM-Rekord auf. Die Sehbeteiligung für das ZDF lag bei 84,2 Prozent. In der Zielgruppe kratzte das Spiel sogar schon leicht an der 90-Prozent-Hürde. 11,03 Millionen Werberelevante ließen sich die Partie gegen die USA nicht entgehen und bescherten dem ZDF damit sagenhafte 87,1 Prozent Marktanteil.
Von diesem traumhaften Vorlauf profitierte auch „heute-journal“-Moderatorin Marietta Slomka, die um 20.30 Uhr mit dem zweiten Teil ihrer Kolumbien-Doku die Zeit bis zu den Abend-Spielen überbrückte. 7,70 Millionen Zuschauer ließen sich die Fortsetzung von „Zwischen Anden und Amazonien“ nicht entgehen, die Quote lag bei starken 26,2 Prozent. Selbst bei den Jüngeren blieben 2,90 Millionen dran und bescherten der Doku eine Referenz von 26,5 Prozent. Um 22.00 Uhr übertrug das ZDF dann noch die letzten Vorrundenspiele der Gruppe H und erreichte mit der Partie Algerien gegen Russland insgesamt 8,61 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die Quote lag bei 43,1 Prozent.
Während zwischen 18.00 und 20.00 Uhr kaum ein Blumentopf für die anderen TV-Sender zu gewinnen war, konnten sie zumindest während der zweistündigen Fußball-Pause ein wenig aufatmen. Die ARD setzte zur besten Sendezeit auf „Mord in bester Gesellschaft“ und erreichte damit ab 20.15 Uhr immerhin 3,18 Millionen und 10,8 Prozent. „Kontraste“ schaffte es im Anschluss noch auf 9,5 Prozent bei 2,57 Millionen Interessenten ab drei Jahren. Auf öffentlich-rechtlicher Seite zeigte sich zudem der WDR überraschend stark, der mit der „Tatort“-Wiederholung von „Das ewig Böse“ auf 2,02 Millionen Zuschauer kam. Die Quote lag bei 6,8 Prozent.
Unter den Privatsendern konnte einzig Sat.1 mehr als 2 Millionen Zuschauer für sich gewinnen und damit einen Platz in der Top 20 des Tages ergattern. Geglückt ist dem Sender das mit einem Dreierpack von „Criminal Minds“, wobei sich die zweite Episode ab 21.15 Uhr mit 2,40 Millionen Zuschauer und 8,6 Prozent als stärkste erwies. In der Zielgruppe waren mit 1,23 Millionen Werberelevanten bis zu 11,4 Prozent Marktanteil drin.
In den zweistelligen Bereich schaffte es auch RTL – allerdings nur bei den Jüngeren. Erfolgreichste Sendung war hier die zweite Episode von „Doctor’s Diary“, die um 21.15 Uhr auf 1,17 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sowie 10,9 Prozent Marktanteil kam. „Dr. House“ erreichte im Anschluss mit 0,78 und 0,72 Millionen Interessenten noch Marktanteile von 8,9 und 11,1 Prozent.
Zwischen Fußball, Krimi und Lovestory war ProSieben um Kontrast bemüht und setzte daher auf die Komödie „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“, für die sich 1,09 Millionen Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe begeistern konnte. Mit einer Quote von 9,9 Prozent schrammte der Privatsender haarscharf am zweistelligen Bereich vorbei. [fm]
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