Sternekoch Eckart Witzigmann hat die Kochshows im Fernsehen als „Talkshows mit Herd und Wasseranschluss“ bezeichnet. Solche Sendungen zeigten ein verzerrtes und lückenhaftes Bild, so Witzigmann.
In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Donnerstag sagte der Starkoch, in den TV-Kochsendungen gelte heute jeder, der einen Ofen korrekt einschalten könne, schon als kommender Spitzenkoch. Witzigmann, den der Gastroführer Gault Millau einst zum „Jahrhundertkoch“ kürte ist sich sicher: „Vom Zuschauen allein lernt niemand kochen.“ Zwar sei die Koch-Ausbildung „mittlerweile sehr beliebt, andererseits ist die Quote der Abbrecher enorm gestiegen“.
Auch mit den Kochshows vergleichbare Sendungen bekommen von Witzigmann ihr Fett weg: Wenn Christian Rach als RTL-„Restauranttester“ unterwegs sei, sei das zwar „sehr erfolgreich. Aber eigentlich müsste man in die Gaststätten, die er besucht, vorher eher das Gewerbeaufsichtsamt schicken. Die verdreckten Buden, die er oft zeigt, sind wirklich keine Werbung“. Er selbst sieht sich für eine Fernsehkarriere eher ungeeignet. „Ehrlich gesagt war ich früher vielleicht auch ein Idiot, dass ich manche Werbeverträge abgelehnt habe.“ Andererseits akzeptierten es nur wenige Gäste, wenn der Starkoch im eigenen Restaurant dann kaum noch selbst am Herd stehe.
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