In Österreich sollen sich Firmen für einen vierstelligen Euro-Betrag in Nachrichtensendungen des ORF einkaufen können. Nach einer Konfrontation mit den Vorwürfen stoppte der Sender seine Kooperation mit der Wirtschaftskammer.
Ein Brief, der der österreichischen Zeitung „Standard“ laut einem Bericht in ihrer Mittwochsausgabe vorliegt, sorgt beim ORF für Aufsehen. In dem Schreiben preisen Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Kärntener Unternehmen den Kauf von redaktionellen Beiträgen beim Österreichischen Rundfunk zu „besonders günstigen Konditionen“ von 3 622,50 Euro an. Der „Aufmerksamkeit erregende redaktionelle Beitrag“ laufe dann in „Kärtnen heute“, einer der meistgesehenen Nachrichtensendungen des Landes. Laut „Standard“ haben die Wirtschaftskammer und Industrie die Aktion, die es „seit etlichen Jahren“ gebe, bestätigt.
Der ORF sprach gegenüber dem Blatt von einem „Missverständnis“. Die Landesstudios würden keine Nachrichtenbeiträge, sondern Unternehmensfilme produzieren. Das Material könne aber für spätere Beiträge verwendet werden, räumte der Sender ein. Der Brief der Wirtschaftskammer sei ohne Wissen des ORF“falsch formuliert“ worden. DieKooperation habe man aufgrund der jüngsten Entwicklungen „vorerst gestoppt“. [js]
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