In Deutschland gibt es zwei- bis dreitausend Menschen, die ihr Geld damit verdienen, Werbespots zu sprechen oder ihre Stimme für Radio, Fernseh- und Imagefilme zur Verfügung zu stellen. Darunter die passende Stimme für eigene Werbekampagnen zu finden, kann entscheidend für die Markenwahrnehmung eines Unternehmens sein. Schließlich steht und fällt der Erfolg eines Werbespots mit dem richtigen Werbesprecher, sei das für Erklärvideos, Präsentationen, Telefonansagen, Produktfilme oder Rundfunkwerbung.
Markenwahrnehmung stärken mit dem passenden Sprecher
Sprecher sind in der Lage ihre Stimme so zu modulieren, dass sie unterschiedliche Charaktere darstellen können. Das gelingt ihnen mithilfe der Betonung, Stimmlage oder auch bewussten Pausen. So ist es Sprechern möglich, dass der Zuhörer ihrer Stimme mit einem bestimmten Typ Mensch mit ganz bestimmten Eigenschaften assoziiert. Dieser weckt im Zuhörer Sympathien, kann ihn aber auch provozieren. Das Ergebnis bleibt dasselbe: Je ausdrucksstarker und markanter die Stimme, desto höher ist ihr Wiedererkennungswert und die Verknüpfung mit der jeweiligen Marke, für dessen Spot der Werbesprecher spricht.
Werbesprecher wecken positive Assoziationen und Sympathien
Beste Beispiele sind Synchronsprecher berühmter Hollywood-Schauspieler, dazu zählt etwa Daniela Hoffmann. Sie ist die feste Stimme von Julia Roberts, aber ebenso die Station-Voice von verschiedenen Radiosendern, wie Hitradio FFH, Hit-Radio RTL Sachsen oder Klassik Radio. Ihre charakteristische Stimme erkennen die Radio-Zuhörer und weckt in ihnen positive Assoziationen. Für die Radiosender ist das Gold wert. Ein anderes Beispiel dafür, wie stark ein Werbesprecher die Markenwahrnehmung prägen kann, ist wenn Native Speaker mit besonderem Dialekt oder Akzent aufwachsen. Das hat sich beispielsweise Ikea zunutze gemacht. Im deutschsprachigen Raum wirbt der schwedische Möbelriese mit einem Sprecher, der mit schwedischem Akzent spricht. Wer verknüpft nicht sofort den Slogan „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ mit der typischen Stimme aus der Werbung?
Berufsbild Werbesprecher: Das richtige Sprechen will gelernt sein
Die Stimme ist das Aushängeschild von Werbesprechern. Um professionell damit arbeiten zu können, bedarf es einer Ausbildung und Schulungen. Stimmbildung, Atemtechnik und Körperbeherrschung wollen gelernt sein, um die Stimme richtig einsetzen zu können. Das kann auch auf dem Weg über die Schauspielausbildung passieren. Nicht selten sind Synchronsprecher zugleich ausgebildete Schauspieler. Ein prominentes Beispiel ist Manfred Lehmann, der im deutschsprachigen Raum Hollywoodstar Bruce Willis für zahlreiche Filme synchronisiert hat. Synchron- und Werbesprecher arbeiten selten festangestellt, sondern sind meist Freiberufler oder melden ihre Tätigkeit als Gewerbe an. Voraussetzungen für die Arbeit als Werbesprechers ist eine angenehme Stimme. Zudem sollte ein Sprecher keine Sprachfehler haben, wie eine nasale Aussprache oder Lispeln. Neben einem dialekt- und akzentfreien Deutsch und sehr guten Deutschkenntnissen sind außerdem die Fähigkeit, in andere Rollen schlüpfen zu können, eine gute Auffassungsgabe und idealerweise Erfahrungen als Schauspieler, Moderator oder Radiosprecher erforderlich.
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