Der ARD-Wettermoderator und Diplom-Meteorologe Sven Plöger übt nach der Flutkatastrophe Selbstkritik an seiner eigenen Wettervorhersage im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
„In der Nachhersage ist es vollkommen klar: Ich hätte ja im Fernsehen stehen müssen und eine Warnung sondergleichen härter kräftiger formulieren müssen“, sagte Plöger im Podcast „Die Wochentester“ vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Zwar habe er bis zu 200 Liter pro Quadratmeter vorhergesagt und solide gewarnt, aber das alles sei ein schweres Spielfeld angesichts der Katastrophe zurzeit, sagte Plöger.
Es habe im Vorfeld aber viel abzuwägen gegeben, betonte Plöger. Es habe unterschiedlichste Modelle zum Verlauf des Unwetters gegeben, die von 20 Liter bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter reichten. Das sei die Abwägung zwischen einem Landregen und der unglaublich gewaltigen, entsetzlichen Katastrophe gewesen, die ihn sehr anfasse, sagte Plöger. Das Regengebiet sei gewandert, habe verschiedene Flüsse befüllt. Dann sei der Ablauf so unglücklich gewesen, dass all diese reißenden Bäche zusammengeströmt seien. Dies habe dann die fürchterliche Flutkatastrophe nach sich gezogen. Bei gleicher Regenmenge hätte das Wasser auch besser verteilt ablaufen können.
„Man muss sich klar überlegen, wie kann man die Warnungen selber noch mehr verdeutlichen, man muss sich aber gleichzeitig auch immer dessen bewusst sein, was passiert, wenn man völlig übertrieben warnt“. Und dann passiere womöglich doch fast nix und die Leute fragten sich: „Warum übertreibt dieser Meteorologe so?“
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