Markus Lanz startet am Samstagabend einen neuen Versuch, „Wetten, dass…?“ endlich aus der Krise zu führen. Namen wie Miley Cirus oder auch Sting sollen für Unterhaltung sorgen. Auf der Couch ist von Hollywood dagegen wieder kaum etwas zu sehen.
Nach der letzten „Wetten, dass..?“-Sendung war schnell ausgemacht, wer Moderator Markus Lanz die Quote vermasselt hatte: Wladimir Klitschko hatte mit seiner Titelverteidigung auf RTL zugleich den Entertainer aus Südtirol niedergestreckt. 11 Millionen Zuschauer schauten den Box-WM-Kampf, während beim ZDF-Showklassiker aus Bremen im Durchschnitt nur 6,85 Millionen einschalteten. Damit entging Lanz nur knapp einem neuen Rekordtief. Im Frühsommer hatte er mit der Show auf Mallorca die niedrigste Quote in der 32-jährigen „Wetten, dass..?“-Geschichte eingefahren, 6,74 Millionen Zuschauer waren es da. Jetzt geht für Lanz in Halle an der Saale ein neues Spiel los.
Die Konkurrenz ist diesmal nicht mehr so übermächtig wie Klitschko. Auf Sat.1 ist Nicolas Cage im Fantasyfilm „Duell der Magier“ zu sehen. Auf RTL suchen Dieter Bohlen und Co erneut „Das Supertalent“, können aber auf stabile Fangemeinde mit mehr als fünf Millionen Zuschauer zählen. Die ARD bringt eine Wiederholung ihres Historienfilms „Rommel“. Die Zeichen stehen also ganz gut für Lanz, eine gute Quote einzufahren.
Das ZDF hat bei dem Entertainment-Zugpferd „Wetten, dass..?“ zuletzt einige unbeliebte Neuerungen wieder abgeschafft. Die Mainzer setzen wieder mehr auf harmlose, generationenübergreifende Unterhaltung. Der Brite Sting, die Kanadierin Céline Dion und US-Popsternchen Miley Cyrus sind auf der Bühne zu sehen. Auf der Wettcouch wird man internationalen Glamour dagegen vergebens suchen. Erwartet werden die Schauspieler Armin Rohde („Helden“), Diana Amft („Doctor’s Diary“) und Elyas M’Barek („Türkisch für Anfänger“), außerdem kommt Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski.
Am ungewöhnlichsten sieht noch aus, dass Volksmusiker Florian Silbereisen an die Saale reist, der samstagabends sonst oft im Ersten moderiert. Mit Andreas Gabalier unterstützt ein weiterer Star der Volksmusikszene die Kinderwette.
Sollte Lanz seine Zuschauerzahlen wieder steigern, wäre es das Ende einer monatelangen Dauerkrise bei Europas größter Show, bei der einst bis zu 15 Millionen am Bildschirm dabei waren. Zum Beginn der vergangenen Sendung hatte Lanz die „Liebesbeziehung“ zwischen dem Publikum und der Sendung beschworen. „Und wie das so ist in so einer 30-jährigen Ehe: Da kracht es dann auch schon mal ein bisschen. Da kommt mal so ein Partner ein wenig aus der Spur. Oder – so wie wir – noch mal verspätet in so eine zweite Pubertät.“ Man habe verstanden.
Unterstützung aus der Ferne bekam Lanz vor kurzem von den ProSieben-Moderatoren Joko und Klaas, die selbst eine Zeit lang als Gottschalk-Nachfolger gehandelt worden waren. Der Südtiroler mache einen guten Job und habe Mut gezeigt, als er die Sendung übernahm, sagte Klaas Heufer-Umlauf in einem Interview. Joko Winterscheidt wünschte sich, dass Lanz die Kurve kriegen möge und er in Ruhe arbeiten könne. [Jörg Aberger/fm]
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