Im Rätselraten um die Nachfolge bei „Wetten, dass..?“ melden sich immer mehr Fernsehmoderatoren mit Absagen – ob sie nun ernsthaft im Gespräch waren oder nicht. Die öffentliche Diskussion gerät dabei zunehmend zur Farce.
So gefällt sich auch das RTL-Dschungelcamp-Duo Sonja Zietlow (43) und Dirk Bach (50) darin, das ihnen nicht öffentlich angebotene Erbe von Thomas Gottschalk ironisch-pikiert auszuschlagen. „Wer will das schon? Die Show ist ja fast älter als ich“, sagte Bach auf die entsprechende Frage der TV-Zeitschrift „Hörzu“ (Freitag).
Zietlow ergänzte bissig: „Damit würden wir ja unsere Zielgruppenquote fast halbieren. Diesen beruflichen Abstieg heben wir uns für die Zeit nach dem Dschungel auf. Außerdem moderiere ich keine Sendungen, in denen Prominente ohne inhaltliche Relevanz Stierhoden und Hühnerfüße essen müssen“.
Auch der ARD-Volksmusikstar Florian Silbereisen (30) war nicht wirklich im Gespräch für die ZDF-Samstagabendshow, sagte aber dennoch der „Südwest Presse“ (Donnerstag): „Ich will selbst für Unterhaltung sorgen und nicht nur welche ankündigen“. Er sehe sich eher als klassischer Showmaster – „und dazu gehört, dass ich selbst singe, parodiere, tanze und Sketche spiele“.
Von Moderatoren-Tausendsassas wie Jochen Bendel und Werner Schulze-Erdel (beide „Ruck Zuck“) oder Peter Bond („Glücksrad“) hat man derweil noch nichts in Sachen „Wetten, dass..?“ gehört.
Nach der öffentlichen Absage von Entertainer Hape Kerkeling in der Ausgabe vom 5. November in Leipzig brodelte es zuletzt wieder munter in der Gerüchteküche. Markus Lanz und Johannes B. Kerner wurden wieder ins Spiel gebracht. Lanz verkündete danach seinen Verzicht, Kerner noch nicht. Vielleicht reicht das schon als Zusage.
Programmdirektor Thomas Bellut gab gleich nach Kerkelings „Nein“ einen leisen Hinweis darauf, dass vielleicht auch ein Duo auf Gottschalk folgen könnte. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf oder gar Anke Engelke und Bastian Pastewka? Und wie wäre es mit dem ARD-Überläufer Jörg Pilawa? Der bleibt bei seinem gebetsmühlenartigen „kein Thema“.
Das Problem: So leicht der Job wirkt und so wenig arbeitsaufwendig, so leicht kann ein gestandener TV-Entertainer seinen Ruf damit ruinieren. Der Musiker und Moderator Götz Alsmann warnt vor dem Risiko, die Nachfolge von Gottschalk anzutreten. „Egal, wer es macht, es ist wahrscheinlich ein Himmelfahrtskommando“, sagte der WDR-Moderator („Zimmer frei“) in der RBB-Sendung „Thadeusz“.
Nichts ist in den vier Wochen seit Kerkelings Absage geschehen, zumindest öffentlich. Trotzdem steht Belluts Bekundung im Raum, noch im Dezember eine neue Besetzung für „Wetten, dass..?“ finden zu wollen, damit die Sendung nach einer Überarbeitung und Neuausrichtung rund ein halbes Jahr später fortgesetzt werden kann. [ar/dpa]
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