
Köln – Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) verteidigt seine Position hinsichtlich der Kritik des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma an der „Tatort“-Ausstrahlung.
„Wir respektieren die Sorgen des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma, der sich – zu Recht – regelmäßig öffentlich gegen die mit negativen Klischees behaftete Darstellungen der Roma- und Sinti-Minderheit wendet. Der WDR sieht jedoch keine Veranlassung, den Film nicht wie vorgesehen am 19. Oktober 2008 zu senden“, so WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff in einer Stellungnahme des Senders zu den Vorwürfen bezüglich des umstrittenen Tatortes „Brandmal“.
„Im Gegensatz zu den Vorwürfen des Zentralrates sind wir davon überzeugt, dass mit einem sorgfältig recherchierten Buch und dem behutsam inszenierten Film mit der Problematik sehr differenziert umgegangen wird“, so Verena Kulenkampff weiter. Der Film bestätige gerade nicht die üblichen Klischees. Im Gegenteil, in der Tradition der sozialkritischen Kölner Tatorte baue er Vorurteile ab (DIGTAL FERNSEHEN berichtete).
„Dieser ‚Tatort‘ soll eine Anregung für eine nicht allzu schnelle Vorverurteilung geben“, so Prof. Rudolf Sarközi, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, der die Idee zu diesem ‚Tatort‘ an den WDR herantrug und auch den Film während seiner Entstehungsphase begleitet hat, schreibt der Sender weiter. [mg]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com