In den Dauerdisput um die Einrichtung eines Ältestenrats zur Programmkontrolle der öffentlich-rechtlichen Medien hat sich jetzt auch die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, Ruth Hieronymi, eingeschaltet.
In einem Interview mit dem WDR-Medienmagazin „Töne, Texte, Bilder“ (aktuelle Ausgabe) kommentierte sie den Vorstoß von Unionspolitiker Wolfgang Börnsen aus vergangenen Woche (DF berichtete) zurückhaltend. Bei diesem Vorschlag müsse unterschieden werden „zwischen der Kontrolle des Rundfunks im allgemeinen und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im besonderen sowie der allgemeinen Diskussion um Qualität in den Medien“. Auch sie befürworte eine stärkere gesellschaftliche Debatte über die Qualität der Medien.
Trotzdem spreche sich aber „nachdrücklich“ gegen die Einrichtungeines Ältestenrats, der zur Kontrolle der Medien geschaffen würde, aus,betonte Hieronymi. Diese Kontrolle sei durch die geltendenRundfunkgesetze klar geregelt. Am Wochenende hatte derrheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) die Vorschlägeseines Oppositionskollegen als „absurd“ zurückgewiesen und geätzt: „Werso etwas fordert, hat schlicht keine Ahnung“(DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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