
Köln – Der WDR wünscht sich offenbar einen anderen Umgangston zwischen seinen Sportjournalisten und dem Gegenstand ihrer Arbeit – den Sportlern und ihren Leistungen. In Interviews sollen Athleten und Funktionäre in Zukunft gesiezt werden.
Nachdem es in den vergangenen Jahren teils massive Kritik an der Sportberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender gab, verlangt der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Zukunft offenbar mehr Distanz und kritische Zurückhaltung von seinen Sportjournalisten.
Laut einem Bericht der „Netzzeitung“ sollen sich die Sportjournalisten angeblich dazu verpflichten „Höchstleistungen kritisch zu hinterfragen, Sportler und Funktionäre in Interviews zu siezen und keine Geschäfte mit Akteuren des Sports wie Sportlern oder Sponsoren einzugehen.“
Diese neue Richtlinie soll für alle von der Sportredaktion betreuten Sendungen gelten. Neben eigenen Magazinen produziert der WDR unter anderem die „Sportschau“ in der ARD und diverse Live-Übertragungen von Fußballspielen.
Die beiden wohl bekanntesten Gesichter des deutschen Ferseh-Fußballs, Gerhard Delling und Günther Netzer, brauchen in ihrer Berichterstattung den neuen WDR-Knigge wohl nicht erst verinnerlichen: Bekanntermaßen sind Delling und Netzer schon immer per „Sie“ gewesen. [cd]
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