Die Übertragungsrechte für Fußballspiele der Bundesliga sind von entscheidender Bedeutung für die Fußballfans, die Vereine und die gesamte Fußballindustrie. In den kommenden Monaten entscheidet sich, wo Zuschauer die Spiele ab der Saison 2025/2026 sehen können.
Die Geschichte dieser Rechte spiegelt nicht nur den Wandel der Medienlandschaft wider, sondern auch die wachsende Kommerzialisierung des Sports im Allgemeinen. Gab es früher nur einen Fernsehsender, der die Spiele in der Zusammenfassung zeigte, gibt es mittlerweile alles live auf verschiedenen Empfangswegen. Ob man sich entscheidet, mehrere Streaming-Abos abzuschließen oder ein VPN kostenlos testet, um Übertragungen zu finden: Seit jeher war die Vergabe der Rechte von entscheidender Bedeutung für den Zugang der Fans zu den Spielen und für die Finanzierung der Vereine.
Die frühen TV-Jahre der Fußball-Bundesliga
In den Anfangsjahren der Bundesliga, die 1963 gegründet wurde, war die Übertragung von Fußballspielen im Fernsehen noch begrenzt. Die Senderechte wurden von den öffentlich-rechtlichen Sendern wie ARD und ZDF erworben, die eine begrenzte Anzahl von Spielen pro Saison ausstrahlten. Diese Spiele wurden in der Regel am Samstagabend als Zusammenfassungen gezeigt und Live-Übertragungen wurden den Zuschauern eher selten geboten.
Das Privatfernsehen wirbelt Übertragungen auf
Mit dem Aufkommen des Privatfernsehens in den 1980er und 1990er Jahren änderte sich die Landschaft der Übertragungsrechte. Privatsender wie Sat.1 und RTL erwarben zunehmend Übertragungsrechte für Bundesliga-Spiele und boten den Fans mehr Live-Übertragungen und Berichterstattung. Dies führte zu einer Zunahme der kommerziellen Interessen und einer verstärkten Vermarktung des Fußballs, denn die Einnahmen für die Clubs stiegen rasant an.
Die Ära der Pay-TV-Sender
In den 2000er Jahren begannen Pay-TV-Sender wie Premiere (später umbenannt in Sky) eine bedeutende Rolle bei der Vergabe der Bundesliga-Übertragungsrechte zu spielen. Diese Sender boten den Fans die Möglichkeit, alle Spiele live zu sehen, aber zu einem extra Abo-Preis. Die Vereine profitierten von den noch lukrativeren TV-Verträgen, die ihnen stabile Einnahmen garantierten und es ihnen ermöglichten, in ihre Teams zu investieren und die Qualität des Spiels zu verbessern.
Die weitere Entwicklung des Bezahlfernsehens
Die Einführung weiterer Pay-TV-Angebote brachte eine weitere Verschiebung bei der Vergabe der Bundesliga-Übertragungsrechte mit sich. Neben Sky erwarben nun auch andere Bezahl-TV-Anbieter wie DAZN Übertragungsrechte für Bundesliga-Spiele. Dies führte zu einem verstärkten Wettbewerb um die Rechte und zu einem Anstieg der Übertragungskosten. Für die Fans bedeutete dies, dass sie mehrere Abos brauchen, um die Bundesliga-Spiele des eigenen Vereins anzusehen. Das führte unweigerlich dazu, dass sie mehr bezahlen mussten, um auf alle Spiele zugreifen zu können.
Zukunftsausblick der Bundesliga im TV
Früher war nicht alles besser, denn statt einzig der Sportschau am Samstag mit ihren Zusammenfassungen gibt es jetzt alle Spiele live zu sehen – zum Ärger der Kunden verstreut über mehrere Pay-TV-Anbieter und Streamingdienste. Die Entwicklung der Übertragungsrechte für die Bundesliga spiegelt die wachsende Kommerzialisierung des Sports und die Veränderungen in der Medienlandschaft wider. In Zukunft werden neue Technologien wie Streaming und OTT-Dienste noch mehr an Bedeutung gewinnen und die Art und Weise, wie die Menschen Inhalte konsumieren, wird sich verändern. Ob die Spiele künftig wieder über eine einzige Plattform abonnierbar werden oder verstreut bei verschiedenen Anbietern ausgestrahlt werden, entscheidet sich schon in den kommenden Monaten.
Bildquelle:
- Endlich – Die Bundesliga startet in die neue Saison_c_DFL Photo Database: © DFL