Anlässlich der im März stattfindenden Präsidentschaftswahlen in Russland zeigt die ARD am 27. Februar zwei Dokumentationen über den nicht unumstrittenen amtierenden Machtinhaber Putin.
Am 27. Februar um 22.45 Uhr strahlt die ARD die Dokumentation „Ich, Putin – Ein Porträt“ von Hubert Seipel aus. Wie der Sender am Freitag weiter mitteilte, wird im direkten Anschluss um 23.30 Uhr mit „Götterdämmerung im Kreml? Opposition gegen Putin“ ein zweiter Film über den russischen Machtinhaber zu sehen sein. Die Dokumentation wurde von Ina Ruck, der Leiterin des ARD-Studios Moskau, und dem ARD-Korrespondenten Georg Restle gedreht.
Autor Seipel beschrieb Putin schon vor längerer Zeit als „klein, sehr wachsam, immer wie auf der Lauer“, als einen guten Zuhörer, der sich allerdings auch inlangen Monologen von epischer Breite ergehen konnte. Nach einigen Schwierigkeiten konnte er drei ausführliche Interviews an verschiedenen Orten Russlands mit Putin führen. Seipel begegnete mit Putin keinem „lupenreinen Demokraten“, der allen demokratischen Formen misstraut.
Putin ließ sich beim Rugby, das er mäßig beherrscht, filmen und beim Judo, bei dem er manchen Gegner auf die Matte legen konnte. Zugleich gab es laut ARD als Auflage: keine privaten Einblicke bitte. Ob er Frau und Kinder hat oder gar eine Freundin, erfährt der Zuschauer nicht. Sein durchaus schlagendes Argument: „Das Volk hat mich gewählt und nicht meine Familie“.
Ina Ruck und Georg Restle sind zu den Oppositionellen gegangen, die ein „Russland ohne Putin“ auf ihre Plakate geschrieben haben. Es sind vor allem Vertreter einer gebildeten Mittelschicht, die gegen ihn Stellung beziehen. Rucks Fazit: „Putin wird die Wahl gewinnen, das ist klar. Die Demonstrationen gegen ihn werden nachlassen. Auch das steht zu erwarten. Aber es bleibt davon in der russischen Grundstimmung eine gewisse Unruhe, ein Aufbegehren gegen den Mann, dem man vor allem wachsende Korruption anlastet. Daraus kann noch viel werden“. [rh]
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