Neben der Einführung einer pauschalen Haushaltsabgabe für Rundfunk haben die Ministerpräsidenten am Mittwoch weitgehend unbeachtet auch das umstrittene Sponsoring-Verbot bei ARD und ZDF an den Start gebracht.
Der Privatsender-Verband VPRT begrüßte die entsprechende Änderung des Rundfunkstaatsvertrages in einer am Mittwochabend verbreiteten Mitteilung. Künftig dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender werktags ab 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen keine Hinweise von Werbepartnern mehr einblenden. Betroffen ist unter anderem „Das aktuelle Sportstudio“ im ZDF (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
„Mit dem Sponsoringverbot haben sich die Länder endlich zu einem Einstieg in den Ausstieg aus der Werbung bei ARD und ZDF durchgerungen. Gleichwohl wäre ein sofortiger und vollständiger Werbeausstieg natürlich außerordentlich wünschenswert gewesen“, kommentierte VPRT-Chef Jürgen Doetz die Entscheidung.
Sollte sich nach der Evaluierung des reformierten Gebührenmodells zudem herausstellen, dass das neue Abgabenmodell zu Mehreinnahmen bei den Rundfunkanstalten führe, müsse dies konsequenterweise das Aus für Werbung in öffentlich-rechtlichen Programmen bedeuten, nutzte Doetz im Interesse der von ihm vertretenen privaten Senderkonkurrenten die Gunst der Stunde.
Der VPRT befürwortete zudem, dass der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks samt möglicher Einsparpotenziale grundlegend überprüft werden soll. „Die Bürgerinnen und Bürger wissen dann vielleicht in Zukunft auch genau, wofür sie ihre Rundfunkbeiträge zahlen“, sagte Doetz abschließend. [ar]
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