ARD-Moderator Frank Plasberg hat kurz vor seinem Abschied bei „hart aber fair“ die Themensetzung der Öffentlich-Rechtlichen hinterfragt.
„Diversität ist eine wichtige Aufgabe und Minderheiten jedweder Form müssen stattfinden. Die Frage ist, ob man das in einem Übereifer tun muss“, sagte der 65-Jährige dem Podcast des Medienunternehmens „The Pioneer“ (Freitag). „Muss man unter Diversität nicht auch verstehen, an Menschen zu denken, die in der Mehrheit zu einer Minderheit werden, etwa die Perspektive der Pendlerpauschale mit dem Diesel auf dem Land und nicht die Prämie für Lastenfahrräder?“ Der Journalist weiter: „Wir senden manchmal über die Köpfe der Menschen hinweg.“
Für eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nannte Plasberg Radio Bremen als Vorbild. „Wer die schlanken Strukturen bei Radio Bremen kennt, die Intendantin hat nicht einmal ein Dienstfahrrad, dann weiß man, wo der richtige Ort für Reform und Neubeginn ist“, sagte der langjährige „hart aber fair“-Moderator. „Von Bremen lernen, heißt Überleben lernen.“
Radio Bremen (RB) gehört zu den kleinsten Sendern innerhalb der ARD. Aus eigener Kraft, also aus den Rundfunkbeiträgen, die dem ARD-Sender zustehen, kann sich Radio Bremen nicht komplett finanzieren. Als sogenannte Nehmer-Anstalt – ähnlich wie beim Länderfinanzausgleich – erhält der ARD-Sender ebenso wie der Saarländische Rundfunk (SR) deshalb Geld von größeren finanzstärkeren ARD-Sendern.
Plasberg wird kommende Woche zum letzten Mal seine Talkshow „hart aber fair“ moderieren. Er verabschiedet sich vom Publikum mit der Sendung zum Thema „Ab in die Wüste – wer freut sich auf die WM in Katar?“, die am Montag (14. November) von 21.00 Uhr an im Ersten läuft. Danach macht „hart aber fair“ eine Pause. In den kommenden Wochen nach Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wird dann zumeist entweder Fußball oder ein alter Film auf dem Sendeplatz zu finden sein. Vom 9. Januar 2023 an soll dann Louis Klamroth durch die Sendung führen.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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- Hart-aber-fair-Frank-Plasberg: © WDR/Stephan Pick