Sky Deutschland und die Deutsche Telekom haben am Mittwoch in München offiziell ihre Zusammenarbeit bei der Vermarktung von Bezahlsendern an Hausverwaltungen und Kabelanbieter der Netzebenen 3 und 4 bestätigt.
Durch die Kooperation werde die ganze Bandbreite an Sky-Sendern und Produkten über das neue Vorleistungsprodukt „TV-Grundversorgung“ der
Deutschen Telekom verfügbar gemacht, bestätigten die Partner die vertragliche Einigung über bereits im Vorfeld in Medien durchgesickerte Planungen. Ein Abkommen über die neuerliche Einspeisung von Sky in das IPTV-Angebot „Entertain“ der Telekom sei hingegen nicht erzielt worden, hoben die Firmen ausdrücklich hervor.
Im Rahmen der geschlossenen Kooperation werde die Telekom die Sky-Sender direkt in kleinere Kabelnetze oder Hausgemeinschaften einspeisen. Kunden hätten dann die Möglichkeit, direkt über Sky Abonnements abzuschließen. Auch die derzeit zwölf hochauflösenden HD-Sender sollen über den neuen Empfangsweg zugänglich gemacht werden, hieß es.
Dr. Holger Enßlin, Vorstand Legal, Regulatory & Distribution bei Sky
Deutschland, bezeichnete die Vereinbarung mit der Deutschen Telekom als weiteren Schritt der eigenen Verbreitungsstrategie. Auf diesem Weg werde es noch mehr Konsumenten ermöglicht, das Programmangebot von Sky zu erleben. Derzeit versorgt der Anbieter rund 2,65 Millionen Abonnenten mit Bezahlfernsehen.
Mit dem neuen Modell etabliert sich die Telekom für die Wohnungswirtschaft als Alternative zum Kabelkiosk von Eutelsat und den örtlichen Kabelnetzbetreibern. Ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgt bereits der Leipziger Anbieter HLkomm, der über eine zentrale Empfangsstation Sender vom Satelliten empfängt, in IPTV umsetzt und per Glasfaser in die Häuser transportiert.
Durch das neue Angebot „TV-Grundversorgung“, zu dem genauere Details noch ausstehen, konkurriert die Deutsche Telekom indirekt wieder mit klassischen Kabelanbietern. Nach früheren Angaben ist geplant, das TV-Signal direkt vor der Haustür des Zuschauers abzuliefern. Wohnungsgesellschaften und kleinere Netzbetreiber können das Signal dann in ihre Kopfstationen einspeisen und an die Haushalte verteilen. [ar]
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