„Niveaulimbo“ oder auch „Männer, die in Kameras starren“: Die meisten Kritiker und Zuschauer ließen kein gutes Haar an der ersten Show des Trios bei RTL.
Vor einer für Unterhaltungsshows ungewohnt tristen Kulisse haben sich Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher am Montagabend erstmals aus ihrer „Quarantäne-WG“ gemeldet. In der live ausgestrahlten RTL-Sendung schaltete sich das Show-Trio von zuhause aus per Videoschalte zusammen und besprach die aktuelle Corona-Krise.
Was in den Sozialen Medien verzapft wurde, hält sich ausnahmsweise scheinbar mehr zurück als die deutsche Medienlandschaft. So ist bei der „Süddeutschen“ zu der Sendung zu lesen:
„Wenn man wissen will, wie das war am Montagabend bei „Die Quarantäne-WG – Willkommen zuhause!“, dann werfe man einfach mal ein Mikrofon in einen Froschteich, stopfe eine Kamera in eine Milchflasche und halte sie in Richtung extrem trostloser Gesichter.“
Und beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):
„Es braucht schon eine echte Weltkrise, damit Menschen anderen Menschen im Fernsehen live beim Skypen zugucken. […] Wenn bisher noch Restzweifel bestanden haben sollten, dass die Coronakrise auch eine Krise der Kultur ist, dann dürfte spätestens mit der Premierensendung der “Quarantäne-WG” Klarheit herrschen.“
Gottschalk – eigentlich für seinen extravaganten Modestil bekannt – saß wie Corona-Patient Pocher im schlichten, weißen T-Shirt vor seinem Laptop. Im Hintergrund ein Fernseher und Bücherregale. Jauch sendete im blau-weiß-karierten Hemd aus einem „Bürozimmerchen“.
Das „TV-Experiment“ (Pocher), das ab jetzt werktäglich um 20.15 Uhr läuft, wurde vom Kölner Privatsender kurzfristig ins Programm gehoben. In der ersten Ausgabe wurden noch eine Ärztin aus Essen, Autorin Laura Karasek und Musiker Max Giesinger zugeschaltet.
Genau der Max Giesinger im Übrigen, der knapp zwei Stunden vorher schon bei dem ebenfalls neuen Sat.-Konkurrenzformat „Luke, allein zuhaus“ mit dem Comedian palaverte – auch irgendwie unglücklich.[dpa/bey]
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